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Wirtschaft: Die Telekom muss jetzt mehr bieten

Jetzt ist der Laden sauber, sagt die Deutsche Telekom, und nun könne es aufwärts gehen. Das muss es auch.

Jetzt ist der Laden sauber, sagt die Deutsche Telekom, und nun könne es aufwärts gehen. Das muss es auch. Im vergangenen Jahr hat die Telekom einen Rekordverlust von fast 25 Milliarden Euro produziert. Das ist einmalig in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Ein bisschen kann sich das Unternehmen damit trösten, dass andere Telekommunikationsfirmen wie etwa France Télécom ähnliche Negativrekorde vorlegten. Für die Anleger aber ist das ein schwacher Trost. Sie setzen ihre Hoffnungen in den neuen Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke. Igendwann werde die Telekom wieder schwarze Zahlen schreiben, sagt der. Das ist keine überzeugende Botschaft, aber wahrscheinlich eine ehrliche. Denn mit den Versprechen der Vergangenheit haben die Aktionäre schlechte Erfahrungen gemacht.

Im vergangenen Jahr habe der Telekom das Wasser bis zum Halse gestanden, sagt Ricke. Nun sinke der Pegel – das ist alles, was er an positiven Perspektiven eröffnet. Wohin er die Telekom bringen will, wenn der Pegel ein gesundes Niveau erreicht hat, sagt er nicht. Das ist wohl der Grund, warum die Börse am Montag so negativ auf die Zahlen reagierte.

Und da sind einige Risiken, die Ricke unwichtig findet. Das überrascht. Sicher, ein möglicher Irak-Krieg wird die Telekom weniger belasten als andere Unternehmen. Doch auch die Telekom wird nicht ungeschoren davonkommen, wenn die Konjunktur noch einmal deutlich nachgibt. Auch, dass Ricke die Schadenersatzklagen in Europa und den USA so einfach als unbegründet vom Tisch wischt, erscheint fahrlässig – auch wenn es nur um eine vergleichsweise geringe Summe geht. Doch der Imageschaden, den das Unternehmen davonträgt, der ist wesentlich größer. Den Namen Deutsche Telekom auf dem Parkett wieder zu einem guten Namen zu machen, dass muss das Ziel sein.

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