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Wirtschaft: Die Tochter Siemens Nixdorf Retail and Banking Systems GmbH geht für 1,4 Milliarden Mark an zwei US-Investmentfirmen

Siemens verkauft seine Geldautomaten-Sparte für 1,4 Milliarden Mark an zwei US-Investmentfirmen. Damit werde ein weiterer Schritt des Zehn-Punkte-Programms zur Stärkung der Ertragskraft des Elektro- und Elektronik-Konzerns umgesetzt, berichtete der Siemens-Vorstandsvorsitzende Heinrich von Pierer am Freitag in München.

Siemens verkauft seine Geldautomaten-Sparte für 1,4 Milliarden Mark an zwei US-Investmentfirmen. Damit werde ein weiterer Schritt des Zehn-Punkte-Programms zur Stärkung der Ertragskraft des Elektro- und Elektronik-Konzerns umgesetzt, berichtete der Siemens-Vorstandsvorsitzende Heinrich von Pierer am Freitag in München.

Die Siemens Nixdorf Retail and Banking Systems GmbH, Paderborn, mit 3400 Mitarbeitern geht laut einer Pressemitteilung an die New Yorker Investmentfirma Kohlberg, Kravis Roberts & Co (KKR) und an die GS Capital Partners III, die Kapitalanlagegesellschaft von Goldman Sachs. Das Paderborner Unternehmen firmiert künftig als Wincor Nixdorf. KKR-Sprecher Johannes Huth sagte auf Anfrage in London, die Gesellschaft wolle das Unternehmen mittelfristig nicht weiterverkaufen und keine Arbeitsplätze abbauen. "Eher schaffen wir neue."

Die Mehrheit der Beteiligung werde bei KKR liegen, teilte Siemens mit. Unter den neuen Besitzern wolle Siemens Nixdorf bei Informationstechnologie (IT) für Handel und Banken Weltmarktführer werden, erklärte Geschäftsführungs-Sprecher Karl-Heinz Stiller. Angesichts der Entwicklung in den vergangenen Jahren sei dieses Bestreben nicht unrealistisch, versicherte Stiller. Zuletzt setzte das Unternehmen rund 2,6 Milliarden Mark (rund 1,33 Milliarden Euro) um. Es hat damit seinen Jahresumsatz mehr als verdoppelt. Es belegt bei den Kassensystemen für den Handel weltweit Platz drei und hat sich laut Siemens bei den Geldautomaten auf Rang vier vorgeschoben. Auf beiden Gebieten sei das Unternehmen deutlich schneller gewachsen als der Markt, heißt es in der Mitteilung weiter. Der Markt werde auch in den kommenden Jahren wachsen, da Handel und Banken erheblich in informationstechnische Lösungen investieren würden. Die künftige Wincor Nixdorf sei eines der wenigen Unternehmen, das über eine umfassende Palette an entsprechenden Lösungen und Dienstleistungen für diese Zielgruppe verfüge.

KKR halte seine Beteiligungen durchschnittlich mindestens acht Jahre lang, sagte Huth. Es sei nicht Strategie der Gesellschaft, "in eine Firma reinzugehen und Leute frei zu stellen". Vielmehr wolle man langfristig in Wachstumsmärkte investieren. Dabei seien auch weitere Zukäufe und ein Börsengang der Wincor Nixdorf denkbar.

Die Europäische Kommission hatte Siemens den Verkauf des Herstellers von Registrierkassen und Geldautomaten zur Auflage für die Genehmigung des Computerbündnisses mit Fujitsu gemacht. Im Rahmen des Konzernumbaus verkaufte die Siemens AG, Berlin/München, zuletzt unter anderem seinen kompletten Geschäftsbereich Elektromechanische Komponenten für rund zwei Milliarden Mark an Weltmarktführer Tyco International. Auch große Teile des Kabelgeschäfts wurden abgegeben. Der Konzern trennt sich insgesamt von rund 17 Milliarden Mark Umsatz und rund 60 000 seiner zuletzt weltweit gut 440 000 Beschäftigten. So soll beispielsweise die Veräußerung am schweizerischen TV-Kabelbetreiber Cablecom noch 1999 erfolgen. Weitere Aktivitäten sollen an die Börse gebracht werden.

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