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Kontrolle ist besser: Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (r, CSU) und Herbert Diess (l), Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen Pkw, bei der Umrüstung der Software für den Volkswagen Amarok.

© dpa

Dieselgate: Alexander Dobrindt plant Dopingkontrollen für Autos

Folgen der VW-Affäre: Der Verkehrsminister will unangemeldete Kontrollen, Umweltministerin Barbara Hendricks plant eine Abgabe für Spritfresser.

Als Konsequenz der Abgasaffäre bei Volkswagen stellt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) den Autobauern unangemeldete Abgastests in Aussicht. „Es wird Kontrollen für Kraftfahrzeuge im Stile von Dopingtests geben. Unangemeldet, jedes Jahr“, sagte Dobrindt der „Bild am Sonntag“. „Nach dem Zufallsprinzip werden Fahrzeuge beispielsweise über Autovermietungen ausgewählt und deren Schadstoffausstoß getestet.“ Sein Ministerium wolle sicherstellen, dass Manipulationen nicht wieder passieren. Nach Dobrindts Worten sollen staatliche Prüfstände beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) aufgebaut werden. „Diese zusätzlichen Prüfungen sollen helfen, durch den VW-Skandal verspieltes Vertrauen in die Autoindustrie wiederherzustellen“, sagte Dobrindt.

Umweltministerin Hendricks will Abgabe für Spritfresser

Der Skandal um geschönte Dieselabgaswerte hat auch die Diskussion um die Förderung von emissionsarmen Elektroautos angefacht. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) will eine Kaufprämie für E-Autos aus einer Abgabe für den Kauf besonders spritfressender Fahrzeuge finanzieren, sagte die dem „Spiegel“. Dabei gehe es um einen „fairen Ausgleich zwischen Fahrzeugen mit einem hohen CO2-Ausstoß und solchen, die mit geringen Emissionen zum Klimaschutz beitragen“. Bei einem CO2-Ausstoß von 95 Gramm pro Kilometer wäre demnach ein einmaliger „Umweltbeitrag“ von 50 Euro zu zahlen, „bei über 200 Gramm, da wäre man bei einem Porsche Cayenne, könnten 1000 Euro fällig werden“. Als Alternative schlug Hendricks eine Anhebung der Dieselsteuer vor. Verkehrsminister Alexander Dobrindt will als Anreiz für den Einsatz von E-Autos zudem 15.000 zusätzliche Elektro-Ladesäulen in ganz Deutschland aufstellen lassen.

Wusste Winterkorn früh vom Skandal?

VW, Europas größter Autobauer, hatte im September 2015 auf Druck der US-Umweltbehörde EPA zugegeben, bei weltweit elf Millionen Fahrzeugen eine Software zur Manipulation des Schadstoff-Ausstoßes eingesetzt zu haben. Am Wochenende wurde bekannt, dass ein hochrangiger VW-Mitarbeiter bereits im Mai 2014 vor Ermittlungen der US-Umweltbehörden gewarnt haben soll. Nicht erwiesen sei allerdings, ob der frühere Konzernchef Martin Winterkorn persönlich darüber informiert worden sei, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Das behauptet die „Bild am Sonntag“. Der Manager soll danach den damaligen Vorstandschef selbst gewarnt haben. Reuters

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