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Wirtschaft: Dieter Burmester

Ein gutes Gehör mit Edel-Hifi verwöhnenmotEine Gänsehaut bekommt Dieter Burmester nur vom Erzählen.Neulich habe er mit seinen Mitarbeitern wieder nachts kurz vor eins im schalldichten Testraum gesessen, eine CD eingelegt und den kurz zuvor montierten Verstärker und die neuen Lautsprecherboxen ausprobiert.

Ein gutes Gehör mit Edel-Hifi verwöhnenmot

Eine Gänsehaut bekommt Dieter Burmester nur vom Erzählen.Neulich habe er mit seinen Mitarbeitern wieder nachts kurz vor eins im schalldichten Testraum gesessen, eine CD eingelegt und den kurz zuvor montierten Verstärker und die neuen Lautsprecherboxen ausprobiert."Keiner von uns kann sich der Faszination dieses Klangerlebnisses entziehen", schwärmt er.Burmester - das klingt wie Musik in den Ohren der Hifi-Freaks rund um den Globus.Seit nunmehr zwanzig Jahren produziert der Mittelständler in Berlin sogenannte High-end-Geräte, die Luxusklasse in der Unterhaltungselektronik.Bei einem durchschnittlichen Gerätepreis von 5000 DM bedient die Edelschmiede eine kleine und kaufkräftige Klientel, "die High-end als Investment betrachtet und nicht als Konsum", wie der Diplomingenieur die Motive seiner Kundschaft erklärt. Kleine Stückzahlen, allerneueste Technik und exquisites Design sind das Erfolgsrezept.23 unterschiedliche Geräte zählt das Burmester-Programm mittlerweile, das von den zwanzig Mitarbeitern entwickelt und produziert und über ein Netz von 80 Händlern in Deutschland und international in 16 Ländern vertrieben wird. Das Hifi-Fieber packte Burmester schon als Student.Beträchtliche 13 000 DM ließ er sich damals in den sechziger Jahren die erste Anlage kosten, "und alle haben mich für verrückt erklärt".Es galt ein gutes Gehör zu verwöhnen, das sich Burmester in seiner Zeit als Berufsmusiker erworben hatte.Bald schon wurde aus der privaten Liebhaberei ein Beruf.Nach dem Ingenieur-Studium, das Burmester 1968 an der Technischen Unviversität in Berlin aufgenommen hatte, machte er sich selbständig, um medizinische Meßgeräte und Computertechnik zu entwickeln. Als dann der heimische High-end-Verstärker kaputtging, setzte sich Burmester hin und baute selber einen.Es entstand der inzwischen als legendär bezeichnete Vorverstärker 777.Nachdem der Bastler zwanzig Exemplare vor allem für den Bekanntenkreis gebaut hatte, interessierte sich die Fachpresse für ihn."Ein Jahr später habe ich nichts anderes mehr gemacht", erinnert er sich. Entscheidend für den Erfolg im High-end-Geschäft sei die permanente Innovation."Wenn wir zwei Jahre lang kein neues Produkt auf den Markt bringen verlieren wir unsere Position", weiß Burmester.Klein und flexibel bleiben, lautet seine Devise.Natürlich gebe es Großunternehmen, die das Know-how des Mittelständlers einkaufen wollten.Im Gegensatz zu anderen kleinen Edelfirmen lehne er dies aber kategorisch ab.Das Geheimnis seiner "technischen Skulpturen" bleibe unter Verschluß.Auf der gegenwärtigen Funkausstellung wartet Burmester mit einer neuen Premiere der Superlative auf: Einer aus 23 Komponenten bestehende Anlage mit einer Leistung von 50 Kilowatt und einem Gewicht von 2,5 Tonnen.Unverbindliche Preisempfehlung: 500 000 DM.

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