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DIGITALE SPIEGELREFLEXKAMERAS IM TEST Gute kosten nicht mal 1000 Euro: Immer gut im Bilde

Digitale Spiegelreflexkameras sind beliebt. Viele Modelle schneiden erfreulich ab, doch im Detail stecken wichtige Unterschiede

Berlin - Digitale Spiegelreflexkameras kosten inzwischen weniger als 1000 Euro. Daher schwenken auch immer mehr ambitionierte Hobby-Fotografen von ihren alten Analogsystemen auf Digitalfotografie um. Im vorigen Jahr legten die Verkaufszahlen von digitalen Spiegelreflexkameras um fast 50 Prozent zu.

Die Stiftung Warentest hat in ihrer aktuellen Ausgabe sechs Kameras ohne Objektiv getestet. Insgesamt können sich die Ergebnisse sehen lassen, alle Modelle erhielten die Gesamtnote „gut“. Sieht man sich die Kameras genauer an, finden sich aber feine Unterschiede.

Eine „gute“ Bildqualität lieferten nur drei Kameras: „Nikon D80“, „Pentax K10D“ und die „Sigma SD14“. Die Sigma ist mit einem Preis von knapp 1500 Euro um ein Drittel teurer, doch gerade bei dieser Kamera machten die Tester einige Abstriche. „Die Sigma hat eine bessere Auflösung als die anderen Kameras, hat aber bei der Farbwiedergabe gepatzt“, sagt Herbert Noll von der Stiftung Warentest. So gab es bei manchen Bildern einen Blaustich. Durch Software-Updates sollen einige der Mängel inzwischen behoben sein. „Das haben wir aber nicht geprüft.“

Daher werden vor allem die Pentax und die Nikon D80 empfohlen. Die Pentax K10D für 930 Euro überzeugt vor allem durch ihr geringes Bildrauschen – Voraussetzung für gute Fotos bei wenig Licht. Die entsprechenden Werte bei der Empfindlichkeit Iso 100 waren so gut wie in keinem Test zuvor.

Für Einsteiger ist die „Canon EOS 400D“ gut geeignet. Sie absolvierte als eine von drei Kameras den Sehtest „sehr gut“ und hat ein geringes Bildrauschen. Insgesamt ist die Bildqualität jedoch nur „befriedigend“.

Vor der Kaufentscheidung sollte laut Warentester Noll eine Frage stehen: „Will ich mich neu ausrüsten oder meine alten Objektive benutzen?“ Denn nicht alle Objektive oder Blitzgeräte von analogen Kameras lassen sich mit den Digitalen kombinieren. Ausgerechnet Nikon und Pentax, bei denen sonst die alten Objektive gut funktionierten, patzten hier. „Bei der Nikon D40 war die Kompatibilität mit älteren Objektiven stark eingeschränkt“, sagt Noll. Objektive ohne eigenen Antrieb für den Autofokus funktionieren hier nicht richtig. Die teurere Nikon D80 hat diese Probleme nicht. Bei der „Pentax K10D“ kann man am Objektiv und der Kamera zwischen manuellem Fokus und Autofokus umschalten. Dadurch gibt es jedoch vier mögliche Schalterstellungen, was verwirrt und Fehleinstellungen provoziert.

Die Kameras unterscheiden sich auch in der Ausstattung. Manche bieten Sonderfunktionen wie einen Bildstabilisator oder die Sensorreinigung. Die automatische Staubentfernung funktioniert jedoch nur mäßig. „Auf einen Bildstabilisator sollte man heute aber eigentlich nicht mehr verzichten“, sagt Noll. „Der sorgt für bessere Bilder bei schlechteren Bedingungen.“ Man kann somit also auch bei längerer Belichtungszeit scharfe Bilder machen. Bei vielen Herstellern befindet sich der Bildstabilisator jedoch in den Objektiven, die dadurch teurer werden. Die Pentax hat das Anti-Verwacklungs-System in die Kamera eingebaut. Das ist noch ein Punkt, der für dieses Modell spricht: Man muss nicht die teureren Objektive kaufen.

Grundsätzlich sollte man beachten, dass die Spiegelreflexkameras von ihren manuellen Einstellmöglichkeiten leben. In den Automatikprogrammen erreichen sie oft nicht die volle Bildqualität. Wer die vielfältigen Möglichkeiten der digitalen Spiegelreflexkameras also nicht ausschöpft, ist mit einer guten Kompaktkamera oder einer sogenannten Bridgekamera, die über einen großen Zoom verfügt, oft besser bedient.

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