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Wirtschaft: DIHK: Der Aufschwung verliert an Tempo Verband senkt Wachstumsprognose für 2007

Berlin - Die deutschen Unternehmen schauen etwas pessimistischer in die Zukunft als noch im Frühsommer. Die Herbstumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) ergab, dass nur 28 Prozent der Unternehmen mit einer besseren Geschäftsentwicklung rechnen, im Frühsommer waren es 34 Prozent.

Berlin - Die deutschen Unternehmen schauen etwas pessimistischer in die Zukunft als noch im Frühsommer. Die Herbstumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) ergab, dass nur 28 Prozent der Unternehmen mit einer besseren Geschäftsentwicklung rechnen, im Frühsommer waren es 34 Prozent. 13 Prozent rechnen sogar mit einer schlechteren Geschäftssituation (zuvor: zehn Prozent).

Der DIHK senkte daher am Mittwoch seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr von 2,8 auf 2,5 Prozent. 2008 sei lediglich mit 2,0 Prozent zu rechnen, sagte DIHK- Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben in Berlin. „Der Aufschwung setzt sich im Jahr 2008 fort – aber mit gedrosseltem Tempo“, konstatierte er. „Die konjunkturelle Euphorie ist erst einmal vorbei.“ Auch planten die Unternehmen weniger Neueinstellungen: „Die Zahl der Beschäftigten dürfte aber weiterhin um weitere 300 000 steigen.“ Bei den Exportunternehmen sei die Zuversicht – trotz der abgekühlten US-Konjunktur und des starken Euro – immer noch am größten.

Der aktuelle Preisanstieg drohe dem Aufschwung einen Teil seiner Kraft zu nehmen, sagte DIHK-Chefvolkswirt Axel Nitschke. Zum einen litten Teile der Wirtschaft unter den steigenden Energie- und Rohstoffpreisen, andererseits würden steigende Preise für Lebensmittel, andere Konsumgüter und Dienste auch der privaten Nachfrage Grenzen setzten. „Die Konsumneigung dürfte deshalb auch weiter eher schwach bleiben“, sagte Nitschke. Das zeige auch die Umfrage: Im Einzelhandel und bei personenbezogenen Dienstleistungen (wie etwa Gesundheit, Bildung und Unterhaltung) fielen die Geschäftserwartungen im September deutlich schwächer aus als im Frühsommer. Der DIHK wertet bei der Umfrage die Antworten von 25 000 Unternehmen aus.

Mit seiner Wachstumsprognose ist der DIHK pessimistischer als etwa die Dresdner Bank, die ihre Prognose für 2008 am Mittwoch nur leicht senkte. Die Bankvolkswirte prognostizierten für das kommende Jahr ein Plus von 2,3 Prozent. „Deutschland ist auf gutem Weg, wirtschaftlich weiter zu expandieren“, sagte Chefvolkswirt Michael Heise in Frankfurt am Main. Das Bundeswirtschaftsministerium geht offiziell weiterhin von einem Wachstum von 2,3 Prozent für 2007 und 2,4 Prozent für 2008 aus. Auch wenn es bereits Gerüchte über eine Revision der Prognose nach unten gibt, verweist das Ministerium darauf, dass eine Überprüfung erst nach Veröffentlichung der Gemeinschaftsprognose der Forschungsinstitute Ende Oktober anstehe. vis

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