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Wirtschaft: Direktbank will die Dresdner Bank bald überholen

Jeden Arbeitstag 4000 neue Kunden Gewinn kräftig gesteigert

Frankfurt (Main) (ro). Vor den Frankfurter Großbanken braucht sich die Allgemeine Deutsche Direktbank (Diba) längst nicht mehr zu verstecken. Nach einem Rekordjahr peilt Europas größte Direktbank jetzt den Sprung auf Platz drei unter den großen deutschen Privatkundenbanken an – hinter der Postbank und der Deutschen Bank. Schon in diesem Jahr soll die Dresdner Bank (derzeit 4,5 Millionen Kunden) überrundet werden. Im vergangenen Jahr konnte die Diba auch durch die Übernahme des Nürnberger Direktbrokers Entrium ihre Kundenzahl auf 3,7 Millionen verdoppeln. Das Betriebsergebnis stieg um 68 Prozent auf 36,6 Millionen Euro, der Gewinn nach Steuern um 54 Prozent auf 33,5 Millionen Euro. Auch die Zahl der Mitarbeiter hat sich – gegen den Branchentrend – auf rund 1800 verdoppelt.

Vorstandschef Ben Tellings äußerte sich auf der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag in Frankfurt (Main) entsprechend zufrieden. Für 2004 sei er nach einem guten ersten Quartal sehr optimistisch. Das Wachstumstempo werde allerdings nicht mehr ganz so hoch sein, nachdem allein durch Entrium im vergangenen Jahr rund 900 000 neue Kunden zur Diba gekommen sind. 2003 hat die Bank pro Arbeitstag im Schnitt 4000 neue Kunden gewonnen.

Tellings schreibt den Erfolg seines Hauses den fehlenden Filialen und den Prinzipien „Einfachheit, Fairness und Qualität“ zu. Zum Verkaufsschlager gehört nach wie vor das überdurchschnittlich verzinste und kostenfreie Tagesgeldkonto. Die Anzahl der Konten verdoppelte sich 2003 auf über 2,5 Millionen. Die Einlagen summierten sich zum Jahresende auf fast 32 Milliarden Euro. Nach der Übernahme von Entrium verwaltet die Diba nun 280000 Wertpapierdepots mit einem Volumen von drei Milliarden Euro. Im Sommer wird die Diba, die der niederländischen ING gehört, als ING Diba firmieren.

Private Banken sehen Grenzen

Nach Ansicht des Bundesverbandes deutscher Banken ist die rasante Zunahme der Online-Girokonten bei den privaten Banken in Deutschland vorerst vorbei. Mit 12,4 Millionen gab es Ende 2003 etwa so viele Internet-Konten wie im Vorjahr. Nach den zuvor zweistelligen Zuwächsen nutzen nun mehr als 80 Prozent der Kunden das Internet für Überweisungen oder Daueraufträge. Der Markt sei fast ausgeschöpft. Im gesamten Kreditgewerbe gibt es rund 30 Millionen Online-Konten.

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