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Wirtschaft: Direktbanken erobern Geldautomaten

Frankfurt am Main/Mailand - Die etablierten Banken verlieren in Deutschland zunehmend ihre Vormachtstellung als Inhaber der großen Geldautomatennetze. Immer mehr Direktbanken und kleine Auslandsinstitute bieten ihren Kunden die kostenlose Bargeldversorgung am Automaten via Kreditkarte an.

Frankfurt am Main/Mailand - Die etablierten Banken verlieren in Deutschland zunehmend ihre Vormachtstellung als Inhaber der großen Geldautomatennetze. Immer mehr Direktbanken und kleine Auslandsinstitute bieten ihren Kunden die kostenlose Bargeldversorgung am Automaten via Kreditkarte an. Als nächstes plant Cortal Consors diesen Schritt, zuvor haben den Service bereits die DKB, die ING Diba, die Citibank und die Unicredit-Tochter Clarima eingeführt. Weitere Banken stehen in den Startlöchern.

Experten sehen in der Kampagne einen logischen Schritt. „Die kostenlose Bargeldversorgung am Automaten war für die großen Anbieter immer ein wichtiges Instrument. Sie hier anzugreifen, ist für die Direktbanken und kleinen Wettbewerber nur konsequent“, so Stefan Kirmße, Geschäftsführer bei der Bankenberatung ZEB. Derzeit beherrschen die Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken die großen, Ende der 70er Jahre entstandenen Geldautomatennetze. Die großen Privatbanken haben sich 1998 in der Cash Group zusammengeschlossen, die übrigen 2000 im kleineren Cashpool.

Die Idee zur Umgehung dieser Netze ist simpel: Statt mit der klassischen EC-Karte können Kunden mit der Kreditkarte Geld an allen kreditkartenfähigen Automaten abheben. Die Institute zahlen dafür Gebühren an die Kreditkartenorganisationen. Damit kommen sie deutlich günstiger weg als bei der Erstattung von Fremdnutzungsgebühren an den Kunden. Die Citibank, die das Prinzip im Herbst 2006 einführte, hat dadurch nach eigenen Angaben bereits 75 000 neue Kunden gewonnen. ben/kk (HB)

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