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Discount-Zahnarzt: McZahn ohne Biss

Der Discount-Zahnarzt McZahn hat große Schwierigkeiten, seine angekündigte Expansion voranzutreiben. Einem Zeitungsbericht zufolge sind ein halbes Jahr nach dem Start bundesweit nur zwei Praxen geöffnet.

Frankfurt/Main - Ursprünglich sollte bis 2009 ein Konzern mit 400 Praxen entstehen, später revidierte Vorstandssprecher Werner Brandenbusch die Zahl auf 300 nach unten. Nun sagte er der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS): "Das werden wir in dieser Größenordnung voraussichtlich nicht schaffen."

McZahn bietet Patienten Zahnersatz ohne Zuzahlung, der in China gefertigt wird. Doch auf den mussten die Patienten lange warten, nachdem ein McZahn-Zahnarzt mit der Zentrale in Streit geraten war. Das Unternehmen hielt die Kronen und Brücken zurück, die Patienten waren auf Provisorien angewiesen. Wie die "FAS" weiter schrieb, haben sich nach dieser Episode die Chancen McZahns verschlechtert, neue Praxen eröffnen zu dürfen. Für drei Standorte wurden demnach die Genehmigungen bereits versagt. Die Zulassungsausschüsse sind jeweils zur Hälfte mit Zahnärzten und Vertretern der Krankenkassen besetzt. "Es entsteht der Eindruck der rücksichtslosen Standespolitik", kritisierte Brandenbusch.

Experte: Franchise-System zu teuer

Doch selbst bei den Krankenkassen, die mehr Wettbewerb eigentlich unterstützen, verliert McZahn jetzt den Rückhalt. "So ein Streit darf nicht auf dem Rücken der Kunden ausgetragen werden", sagte ein Sprecher der Deutschen Angestellten-Krankenkasse DAK der Zeitung. Unternehmensberater Werner Weidhüner vermutet, dass sich auch nicht genügend Zahnärzte für das Franchise-System finden. Es sei für die Zahnärzte zu teuer.

Dennoch rechnet der Bayreuther Gesundheitsökonom Peter Oberender damit, dass Discounter langfristig acht bis zehn Prozent des Marktes erobern werden. Im Prinzip könne jeder Zahnarzt billige Brücken und Kronen aus China besorgen. (tso/dpa)

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