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Wirtschaft: dm hängt Amazon ab

Eine neue Studie zeigt: Die Drogeriekette ist der Lieblingsladen der Kunden. Online-Anbieter verlieren.

Düsseldorf - Amazon ist zwar weiterhin unangefochten die Nummer eins unter Deutschlands Online-Händlern. Seine langjährige Spitzenposition als beliebtester Händler der Bundesbürger musste der Konzern aber in diesem Jahr an die Drogeriemarktkette dm abgeben. Das hat eine Umfrage der Unternehmensberatung OC & C unter 30 000 Konsumenten in neun Ländern, darunter mehr als 4000 in Deutschland, ergeben. Amazon hatte das Ranking jahrelang angeführt. Doch das Image hat durch kritische Berichte über dessen Steuerzahlungspraxis und die Arbeitsverhältnisse in den Logistikzentren gelitten. Die Drogeriemarktkette dm überzeugte die Kunden dagegen vor allem in den Kategorien Preis–Leistung und Konsumentenvertrauen. Den dritten Platz in dem zum vierten Mal durchgeführten Ranking sicherte sich die Parfümeriekette Douglas. Mit Müller und Rossmann finden sich auf den Rängen fünf und sechs weitere Drogerieketten.

Auch über den Fall Amazon hinaus beobachteten die Handelsexperten ein Wiedererstarken des traditionellen Handels in der Kundengunst – zulasten reiner Online-Verkäufer. Fanden sich 2012 noch fünf reine Online-Anbieter unter den Top 20, sind es in diesem Jahr mit Amazon und Ebay (Rang zwölf) nur noch zwei. Die Preisvorteile des Internet-Handels seien nicht mehr so ausgeprägt wie früher. Außerdem schätzten die Kunden wieder verstärkt die Vorauswahl und die Orientierung, die der klassische Handel biete, heißt es in der am Freitag veröffentlichten Studie. „Die reinen Online-Anbieter verlieren im Vergleich zu den stationären Händlern vor allem in den Kategorien Auswahl, Preisstellung und Vertrauen“, berichtete Christian Ziegfeld von OC & C.

Das wiedererstarkte Kundenvertrauen in die traditionellen Händler zeigt sich auch in der Unterhaltungselektronik. Hier verlor der bisherige Branchenprimus notebooksbilliger.de 28 Plätze und rutschte auf Rang 38 ab. Die Elektronikmarktkette Saturn verbesserte sich um 17 Plätze auf Rang 28. dpa

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