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Wirtschaft: Dollartitel für die Euro-Skeptiker

Favoriten auf mittlere SichtVON ANKE REZMER (HB) DÜSSELDORF.Ob der Euro hart wird oder nicht - die Firmen dürften profitieren.

Favoriten auf mittlere SichtVON ANKE REZMER (HB)

DÜSSELDORF.Ob der Euro hart wird oder nicht - die Firmen dürften profitieren.Ein starker Euro mit niedrigen Zinsen verschaffe Firmen günstig Kapital, ein schwacher Euro verbillige Exporte.Für Karsten Tripp von Trinkaus Capital Management ist klar, daß die deutschen Standardwerte und auch die größeren Aktien des M-Dax zu den Euro-Gewinnern gehören.Zu seinen Favoriten zählen die Automobilhersteller VW und BMW, weil sie als Exportfirmen weniger stark von Wechselkursschwankungen betroffen sein werden.Er empfiehlt ängstlichen Anlegern, sich nicht aus dem Euro-Raum wegzubewegen."Zunächst bedeutet der Euro mehr Arbeit und Kosten", sagt Tripp.Technisch und rechtlich müßten sich die Firmen vorbereiten.Gerade für letzteres gebe es noch keine Präzedenzfälle.Bis 1999 werde dies die Erträge belasten - je größer die Firma, desto stärker, meint Tripp.Im übrigen bleibe trotz Währungsunion vieles unterschiedlich, etwa das Steuer-, das Gesellschafts- und Insolvenzrecht.Auf der anderen Seite verringerten sich Risiken und Kosten: "Ein Unternehmer kann eine Fabrik in Italien bauen und braucht sich nicht zu sorgen, daß seine Produkte wegen einer schwachen Währung nicht mehr zu exportieren sind", sagt der TCM-Mann.Außerdem müßte kein Geld mehr für die Devisen- und Zinssicherung ausgegeben werden, Umrechnungsprobleme in Bilanzen fielen weg.Die kurzfristigen Euro-Effekte sind nach Meinung Tripps bereits in den Börsenkursen enthalten, die mittelfristigen nicht.Neben Computerfirmen wie SAP, die vom Softwarechaos um die Jahrtausendwende profitieren könnten, liegen für Tripp Unternehmen mit globaler Strategie gut im Kurs - etwa Bayer.Finanzdienstleister hätten gute Chancen.Wer im härteren Euro-Wettbewerb die Nase vorn hat, sei abzuwarten.Mittelfristig seien das jedenfalls nicht die deutschen Banken, meint Lynne Reinhardt von Merrill Lynch.Die müßten zunächst rationalisieren.Die Analystin empfiehlt Exportfirmen wie MAN, Linde oder BMW.Ähnlich der UBS-Tip: Auto- und Maschinenbauwerte.Euro-Skeptikern rät die Merrill Lynch-Expertin zu Aktien, die vom Euro nicht so betroffen sind, wie Deutsche Telekom oder RWE.Sie könnten dem Euro auch aus dem Weg gehen und im Dollarraum anlegen.Dort findet Commerzbanker Karl-Dietrich Graeff zyklische US-Titel interessant: Computer-, Pharma- und Konsumaktien.

ANKE REZMER (HB)

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