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Wirtschaft: Dosenpfand: Vier Milliarden Mark Investitionskosten

Das Berliner Entsorgungsunternehmen Alba hat die Einführung eines Pflichtpfandes auf Getränkeverpackungen in Deutschland ab dem kommenden Jahr heftig kritisiert. Alba-Chef Eric Schweitzer warf Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Bündnis 90/Grüne) am Freitag die "Durchsetzung ökologischer Ziele mit den Instrumenten der 70er Jahre" vor.

Das Berliner Entsorgungsunternehmen Alba hat die Einführung eines Pflichtpfandes auf Getränkeverpackungen in Deutschland ab dem kommenden Jahr heftig kritisiert. Alba-Chef Eric Schweitzer warf Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Bündnis 90/Grüne) am Freitag die "Durchsetzung ökologischer Ziele mit den Instrumenten der 70er Jahre" vor. Es sei ein umweltpolitischer Irrweg, wenn die Bundesregierung erwarte, dass durch ein Zwangspfand etwa auf Dosen die Quote für Mehrwegverpackungen in Deutschland erhöht werden könne, sagte Schweitzer. Beispiele aus Schweden, wo es schon das Zwangspfand auf Dosen gibt, hätten eindeutig belegt, dass es "ganz im Gegenteil" zu einer deutlichen Verringerung der Mehrwegquote komme, wenn man den recycelbaren Verpackungen "den Boden unter den Füßen wegzieht". Schweitzer prognostizierte, dass der Einzelhandel in Zukunft aus Kostengründen weniger Mehrwegverpackungen anbieten werde.

Das Zwangspfand werde auch negative Auswirkungen auf das Duale System haben, dem nach Alba-Schätzungen rund die Hälfte des recycelbaren Glases entzogen werde, sagte Schweitzer. Um die Kosten beherrschen zu können, werde man nicht umhin kommen, das Netz der Sammelstellen auszudünnen, was der Attraktivität des Recyclings in Deutschland schade.

Letztlich, so der Alba-Chef, kämen rund vier Milliarden Mark Investitionskosten auf die Automatenindustrie zu, die das gesamte Pfandsystem erneuern müsse. Dennoch bleibe ein Risiko für Mitnahmeeffekte.

asi

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