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Wirtschaft: Drei Millionen Euro für mehr Freundlichkeit

Berlin - Taxifahrer, Stewardessen, Kellner oder Busfahrer sollen spätestens bis zum Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft wissen, wie man als Gastgeber höflich und weltoffen auftritt. Dabei helfen soll eine nationale Service- und Freundlichkeitskampagne, zu der Bundesregierung, Tourismus-Wirtschaft und die WM-Organisatoren am Dienstag den Startschuss gaben.

Berlin - Taxifahrer, Stewardessen, Kellner oder Busfahrer sollen spätestens bis zum Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft wissen, wie man als Gastgeber höflich und weltoffen auftritt. Dabei helfen soll eine nationale Service- und Freundlichkeitskampagne, zu der Bundesregierung, Tourismus-Wirtschaft und die WM-Organisatoren am Dienstag den Startschuss gaben. Das Fußballturnier sei für die Tourismus-Branche eine große Chance, sagte Bundeswirtschaftsminister Michael Glos. „Wir müssen die Freundlichkeit so weit bringen, dass selbst die Berliner Polizisten lächeln.“

27 Milliarden Euro geben ausländische Touristen laut Glos pro Jahr in der Bundesrepublik aus. „Wir sollten die Chance der WM nutzen, damit die Menschen wiederkommen.“ Zu den 64 Spielen werden rund eine Million Gäste erwartet. Die Tourismuswirtschaft rechnet mit fünf Millionen zusätzlichen Übernachtungen.

„Deutschland rollt den roten Teppich aus“, ist der Leitspruch der Kampagne. Verbände und Organisationen aus den Bereichen Gastronomie, Verkehr und Tourismus sowie die zwölf WM-Städte tragen die Aktion. Unternehmen sollen die Möglichkeit bekommen, ihre Mitarbeiter mit speziellem Lehrmaterial für die WM zu schulen. Das bedeutet, dass sie sich hilfsbereit zeigen, aber auch Fragen rund um die WM beantworten sollen. Ergänzt wird die Kampagne durch Wettbewerbe, bei denen die besten Dienstleistungskräfte ermittelt werden. Daneben werden Plakatkampagnen und Werbespots in Radio und Fernsehen die Bundesbürger auf ihre Rolle als WM-Gastgeber vorbereiten. Die Kosten der Aktion, rund drei Millionen Euro, tragen das Wirtschafts- und das Innenministerium jeweils zur Hälfte.

Keineswegs wolle man das Vorurteil von der „Servicewüste Deutschland“ kultivieren, sagte Fedor Radmann, Tourismuschef des WM-Organisationskomitees. Verbesserungsbedarf gebe es freilich immer. Im Ausland herrsche aber schon eine „unglaubliche Begeisterung und Vorfreude“, berichtete Organisationschef Franz Beckenbauer.

Mit gutem Beispiel in Sachen Gastfreundschaft will die Stadt Leipzig in dieser Woche schon einmal vorangehen. Zur Auslosung der acht WM-Vorrundengruppen am Freitag beginnt dort die Umsetzung der Kampagne. Die Stimmung in der Stadt hat sogar Beckenbauer beeindruckt. „Es ist jetzt zwar nicht so wie beim Karneval in Rio“, stellte er süffisant fest. „Aber für Leipziger Verhältnisse schon beachtlich.“ brö

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