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Wirtschaft: Dresdner Bank: Quartalsergebniss durch Aktienverkauf gerettet

Die Dresdner Bank hat im vierten Quartal nach Berechnungen von Analysten im eigentlichen Bankgeschäft einen Verlust von vermutlich rund 800 Millionen Euro eingefahren. Nur durch den Verkauf eines Aktienpakets der Münchner Rück für rund 1,5 Milliarden Euro im November vergangenen Jahres konnte die zweitgrößte Bank das vierte Quartal mit einem Vorsteuergewinn von rund 700 Millionen Euro abschließen.

Die Dresdner Bank hat im vierten Quartal nach Berechnungen von Analysten im eigentlichen Bankgeschäft einen Verlust von vermutlich rund 800 Millionen Euro eingefahren. Nur durch den Verkauf eines Aktienpakets der Münchner Rück für rund 1,5 Milliarden Euro im November vergangenen Jahres konnte die zweitgrößte Bank das vierte Quartal mit einem Vorsteuergewinn von rund 700 Millionen Euro abschließen. Insgesamt erreichte die Dresdner Bank im Jahr 2000 einen Gewinn vor Steuern von 1,61 Milliarden Euro, 24 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Weil die Bank für 2000 rund 130 Millionen Euro vom Fiskus zurückbekommt - im Vorjahr musste sie noch gut eine Milliarde Euro an Steuern zahlen - bleibt ihr unter dem Strich ein Überschuss von 1,74 Milliarden Euro, 61 Prozent mehr als 1999. Die Dividende soll 0,90 Euro (Vorjahr 0,85 plus 0,05 Euro Bonus) betragen.

Die Dresdner Bank, die in ihren am Montag vorgelegten Zahlen das schlechte vierte Quartal nicht erwähnt, spricht von einem Jahr, dass trotz Sonderfaktoren gut gelaufen sei. "Das Jahr 2000 war in vielfacher Hinsicht ein Ausnahmejahr", sagt Vorstandssprecher Bernd Fahrholz. Unter langfristigen Gesichtspunkten sei jedoch entscheidend, dass die Bank ihre Ertragsdynamik gesteigert habe. Die strategischen Weichenstellungen des Jahres 2000 hätten das Ertragspotenzial gestärkt. Damit spricht Fahrholz vor allem die Übernahme der amerikanischen Investmentbank Wasserstein Perella an.

Allerdings hinterlassen die gescheiterte Fusion mit der Deutschen Bank sowie die Probleme bei der Deutschen Hypothekenbank massive Spuren. Allein die geplatzte Fusion kostete die Dresdner Bank 550 Millionen Euro. Um wichtige Manager vor allem im Londoner Investmentbanking halten zu können, wurden Sonderzahlungen versprochen. Hohe Kosten von 480 Millionen Euro verursacht zudem der drastische Konzernumbau im Inland mit der Schließung von 300 der 1150 Geschäftsstellen und der Streichung von 5000 der der insgesamt 50 000 Stellen. Die Risikovorsorge für das Kreditgeschäft belief sich auf 1,59 Milliarden Euro, 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Dem gegenüber steht ein Zinsüberschuss von 4,31 Milliarden Euro (plus acht Prozent), ein Provisionsertrag von 4,29 Milliarden Euro (plus 25 Prozent) und ein Gewinn im Eigenhandel von 1,33 Milliarden Euro (plus vier Prozent).

Das höchst schwierige vierte Quartal verlief noch schlechter als Analysten erwartet hatten. Das Handelsergebnis lag mit nur 120 Millionen Euro um mehr als die Hälfte unter den Erwartungen. Auch Zins- und Provisionsüberschuss entwickelten sich deutlich langsamer als in den ersten drei Quartalen. Nachdem die Bank für die ersten neun Monate einen Gewinn vor Steuern von 911 Millionen Euro ausgewiesen hat, waren es im vierten Quartal rund 700 Millionen Euro. Das Plus kommt allein durch den steuerfreien Gewinn von rund 1,5 Milliarden Euro aus dem Verkauf von Aktien der Münchener Rückversicherung zustande.

ro

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