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Wirtschaft: Drittgrößter europäischer Touristikkonzern will in zwei bis drei Jahren an die Börse

Der Touristikkonzern C & N will in Frankreich expandieren und die Reisebürokette Havas Voyages übernehmen. "Wir sind interessiert an der Übernahme des touristischen Geschäfts von Havas Voyages und haben dem Eigentümer American Express ein Angebot gemacht", sagte C & N-Chef Stefan Pichler am Mittwoch in Gravenbruch bei Frankfurt.

Der Touristikkonzern C & N will in Frankreich expandieren und die Reisebürokette Havas Voyages übernehmen. "Wir sind interessiert an der Übernahme des touristischen Geschäfts von Havas Voyages und haben dem Eigentümer American Express ein Angebot gemacht", sagte C & N-Chef Stefan Pichler am Mittwoch in Gravenbruch bei Frankfurt. Noch im April sollten die Verhandlungen mit dem derzeitigen Eigentümer American Express abgeschlossen werden, kündigte Pichler an.

Havas sei mit einem Marktanteil von über 20 Prozent, einem touristischen Umsatz von vier Milliarden Franc, mit 371 Reisebüros und 1,6 Millionen Kunden Marktführer in Frankreich, sagte Pichler. Havas Voyages gilt in der europäischen Touristikindustrie als besonders interessant, da die Kette einer der Haupvertreiber des französischen Reisekonzerns Club Med ist.

Pichler ging auch auf die bereits angekündigten Börsenpläne von C & N ein. Der Konzern wolle börsenfähig werden, unter anderem um die eigene Aktie als Tauschwährung einsetzen zu können. In etwa zwei bis drei Jahren werde C & N voraussichtlich die notwendige Stabilität für den Gang an den Aktienmarkt haben. Als Wachstumsperspektive nannte Pichler eine angestrebte Umsatzrendite von rund fünf Prozent in den nächsten vier Jahren. Neben den inneren Zuwächse solle dies durch eine weitere Expansion im Ausland sowie durch den verstärkten Einsatz neuer Technologien wie dem elektronischen Handel ("E-Commerce") erzielt werden. C & N-Finanzvorstand Willi Schoppen präsentierte unterdessen für das Geschäftsjahr 1998/99 einen um 9,2 Prozent auf 9,1 Milliarden Mark gestiegenen Umsatz. Die Zahl der Gäste sei um sechs Prozent auf 10,4 Millionen Personen angewachsen. Während das Betriebsergebnis um 13,6 Prozent auf 284 Millionen Mark geklettert sei, sank das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit abschreibungsbedingt auf knapp 210 Millionen von zuvor gut 245 Millionen Mark. Der Jahresüberschuss habe mit 121,6 Millionen Mark auf Vorjahresniveau gelegen. Der Marktanteil von C & N ging 1998/99 restrukturierungsbedingt um 0,3 Prozentpunkte auf 21,5 Prozent zurück. Auch das laufende Geschäftsjahr 1999/2000 lief nach Worten des Finanzvorstands gut an. Zwar scheine sich ein "Spätbucher-Jahr" anzubahnen, doch mit Blick auf den sich verbessernden gesamtwirtschaftlichen Rahmen werde mit einem Gästewachstum von neun Prozent gerechnet, sagte Schoppen.

C & N sieht sich als drittgrößter europäischer Touristikkonzern. Der Reiseanbieter ist Anfang 1998 aus dem Zusammenschluss der NUR Touristic von Karstadt und des zur Lufthansa gehörenden Condor Flugdienst entstanden. Zu der Firma zählen Marken wie Neckermann-Reisen, Kreutzer, Fischer und Aldiana. Den mit Abstand größten Umsatz macht C & N mit Spanien-Reisen.

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