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Wirtschaft: Dünne Luft in den USA

Die Konjunktur läuft, doch drohen steigende Zinsen

An den USBörsen sieht Thomas Maier, Fondsmanager bei Union Investment, noch ein Kurssteigerungspotenzial von zehn Prozent. „Dann aber wird die Luft sehr dünn.“ Die Unternehmen hätten zwar ihre Kosten deutlich gesenkt und deshalb bessere Quartalsergebnisse ausgewiesen. „Aber jetzt brauchen sie auch steigende Umsätze“, sagt Maier, „und die sind noch nicht so richtig zu sehen.“

Auch Bastian Hepperle, Volkswirt bei der WestLB, ist für die weitere Entwicklung in den USA zwar grundsätzlich zuversichtlich. „Die konjukturelle Erholung kommt, und die Entwicklung gewinnt sogar noch an Dynamik“, sagt er. Auch der längerfristige Ausblick für die Aktienmärkte sei positiv, doch die Anleger müssten sich auf Enttäuschungen gefasst machen. Zwar habe die Notenbank Fed angekündigt, sie wolle die Zinsen für einen längeren Zeitraum niedrig halten, aber an den Kapitalmärkten sei es bereits zu einem deutlich Zinsanstieg gekommen. „Die kurzfristigen Zinsen könnten sogar noch etwas anziehen. Die Kapitalmärkte glauben der Fed offenbar nicht so recht“, sagt Hepperle. Steigende Zinsen aber sind Gift für die Aktienmärkte.

„Die Konjunktur in den USA ist angesprungen“, sagt auch Ulrich Ramm, Chefvolkswirt der Commerzbank. Doch viele positive Anzeichen würden dieser Tage überinterpretiert. „Da sind auch Einmaleffekte drin.“ So hätten die privaten Haushalte im Juli die ersten Steuerschecks erhalten, und der private Konsum ziehe an. Ramm erwartet, dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr um 2,5 Prozent und im kommenden Jahr um rund vier Prozent wächst. Das werde sich auch positiv auf die Weltwirtschaft auswirken. dr

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