zum Hauptinhalt

E-Brief: Post bringt Briefe ins Netz

Auf die Krise und elektronische Konkurrenz reagiert die Deutsche Post mit einem neuen Angebot im nächsten Jahr: Der E-Brief soll besonders sicheren Schreibverkehr im Internet gewährleisten. Die Post sorge dafür, dass „niemand unterwegs hineinguckt“.

Berlin - Die Deutsche Post hat ihren eigenen Konjunkturindikator: Fällt das Bruttoinlandsprodukt um einen Prozentpunkt, so geht das geschäftliche Briefvolumen um 0,8 Prozentpunkte zurück. Im ersten Halbjahr sank der Umsatz im Briefgeschäft der Post um 4,3 Prozent, das entspreche der erwarteten Geschäftsentwicklung bei einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 6,4 Prozent, erläuterte Brief-Vorstand Jürgen Gerdes.

Das Problem: Auch nach der Krise wird der Briefverkehr wegen der stärker werdenden elektronischen Konkurrenz nicht zum alten Niveau zurückkehren. Darauf stellt sich die Post ein: Mit einem neuen sicheren E-Brief will der Konzern im nächsten Jahr ein Angebot im Internet machen. Die Post werde dafür sorgen, dass „niemand unterwegs hineinguckt“, sagte Gerdes.

Die Wirtschaftskrise und die Insolvenz des Großkunden Arcandor haben in den Zahlen der Post deutliche Spuren hinterlassen. Das 2008 gestartete Sparprogramm machte sich jedoch positiv bemerkbar. Der Konzernumsatz sank im zweiten Quartal um 17,7 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern sowie ohne Sondereffekte fiel um 37,8 Prozent auf 257 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 66 Millionen Euro – nach 231 Millionen Euro vor einem Jahr.

Das schwächelnde Briefgeschäft, das vor einem Jahr noch 75 Prozent zum Ergebnis beitrug, macht der Post große Probleme. Im abgelaufenen Quartal sank der Gewinn vor Zinsen und Steuern in dem Bereich um 45 Prozent, so dass der Ergebnisbeitrag nur noch bei 50 Prozent lag. Im Briefversand sollen noch in diesem Jahr rund 300 Millionen Euro eingespart werden. „Es führt kein Weg an einer Verlängerung der Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich vorbei, und auch bei den Lohnsteigerungen müssen wir auf die Bremse treten“, sagte Konzernchef Frank Appel. vis

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false