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Wirtschaft: E-Mobilität fängt beim Fahrrad an Radindustrie will 2011

300 000 E-Bikes verkaufen

Berlin - Gut vier Millionen Fahrräder sind im vergangenen Jahr in Deutschland verkauft worden. Etwa jedes zehnte der 4,01 Millionen Räder war ein Import aus Taiwan. Mehr als jeder dritte Käufer entschied sich für ein Trekkingrad, jeder vierte für ein Cityrad. Im Schnitt wurden 460 Euro (plus 3,1 Prozent) für ein neues Rad ausgegeben. Und die Radler setzten immer häufiger auf motorisierte Unterstützung: 200 000 der im vergangenen Jahr verkauften Zweiräder waren E-Bikes.

Trotz des langen Winters und der Spätfolgen der Wirtschaftskrise sei 2010 ein stabiles Jahr für die Zweiradbranche gewesen, sagte Siegfried Neuberger, Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV) am Freitag in Berlin. Der Gesamtwert der verkauften Räder stieg um zwei Prozent auf 1,84 Milliarden Euro, obwohl der Absatz leicht um 1,1 Prozent zurückging. Das lag auch am höheren Anteil teurer E-Bikes. Auch zur diesjährigen Zweiradsaison, die mit freundlichem Frühlingswetter begonnen habe, habe der Verband „positive Rückmeldungen“ von Herstellern und Händlern erhalten. „Wir gehen davon aus, dass sich der deutsche Fahrrad-, Fahrradteile- und -komponentenmarkt auch 2011 positiv entwickeln wird“, sagte Neuberger. Die Verbraucher legten größeren Wert auf Qualität und eine gute Ausstattung. 70 Prozent aller Fahrräder würden im Fachhandel gekauft. Und der Trend zum E-Bike halte an: 300 000 elektrische Zweiräder will die Branche 2011 hierzulande verkaufen.

Die Fahrradproduktion in Deutschland gab nach ZIV-Angaben 2010 leicht auf 2,22 Millionen Stück nach, der Import blieb mit 2,71 Millionen Rädern stabil. Beim Export profitierten die deutschen Hersteller ebenfalls von höheren Durchschnittspreisen. Der Wert der Ausfuhren stieg um 20,9 Prozent auf 359 Millionen Euro, obwohl die Stückzahl um 5,3 Prozent auf 1,02 Millionen zurückging.

Aktuelle Trends der Industrie und Produkte rund um das Thema „Urbane Mobilität“ werden an diesem Wochenende auf der Velo-Messe (www.veloberlin.com) unter dem Berliner Funkturm präsentiert. 160 Aussteller haben sich angemeldet. wenn es um die Vernetzung von Verkehrsträgern gehe, hätten die Städte „ eine Vorreiterfunktion“, sagte Berlins Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge- Reyer (SPD). Nur 45 Prozent der Berliner Haushalte hätten ein Auto. „Berlin ist eine Fahrradstadt.“ Gleichwohl gebe es Nachholbedarf – etwa bei den Stellplätzen für Räder an U- und S-Bahnstationen. mot

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