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EADS: Airbus kündigt knallharten Sparkurs an

"Radikale Maßnahmen": Airbus-Chef Enders will das Geschäftsmodell des Konzerns auf den Prüfstand stellen. Das Tempo des Dollarverfalls findet er "lebensbedrohlich" - bei den Einsparungen soll es "kein Tabu geben".

Angesichts des hohen Euro-Kurses hat Airbus-Chef Thomas Enders weitere harte Sparmaßnahmen angekündigt. Das Geschäftsmodell von Airbus soll laut Enders nun "auf den Prüfstand" gestellt werden, sagte ein Sprechers der IG Metall. Enders habe in einer Rede vor Betriebsräten "radikale Maßnahmen" verkündet. Alle großen Kostenblöcke einschließlich der Zukunftsinvestitionen müssten auf Kürzungen hin geprüft werden. Das Tempo des Dollarverfalls habe er als "lebensbedrohlich" bezeichnet, es lasse "vernünftige Anpassungsprozesse kaum noch zu". Details zu den Sparplänen nannte Enders dem Sprecher zufolge nicht.

Der IG-Metall-Sprecher warnte den Airbus-Chef davor, nun in "Sparwut" zu verfallen. Der Absatz der Flugzeuge floriere, täglich gebe es neue "Erfolgsmeldungen". Die jüngste Wechselkursentwicklung ist für Airbus allerdings tatsächlich besonders problematisch: Das Unternehmen produziert im Euro-Raum, verkauft Maschinen aber zu Dollar-Preisen. Wenn der Dollar zehn Cent an Wert verliert, kostet dies die Airbus-Mutter EADS nach eigenen Angaben eine Milliarde Euro. Zudem geht Airbus in seiner aktuellen Sanierungsphase noch von einem Euro-Kurs von 1,35 Dollar aus.

Enders kündigte an, dass es bei den Einsparzielen "kein Tabu" geben werde, es gehe "um die gesamte Wertschöpfungskette, auch um Outsourcing." Dies kann dem Bericht zufolge bedeuten, dass weitere Airbus-Werke auf die Verkaufsliste rücken. Derzeit werden im Rahmen des Sanierungsprogramms "Power 8" in Deutschland bereits für die Werke in Varel, Laupheim und Nordenham Käufer oder Partner gesucht. (mit AFP)

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