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Wirtschaft: EADS erhöht Gewinnprognose für 2002

Paris/München (Tsp). Europas größter Flugzeugbau- und Rüstungskonzern EADS (European Aeronautic Defence and Space Company) hat seine Prognose für den diesjährigen Gewinn vor Steuern erhöht.

Paris/München (Tsp). Europas größter Flugzeugbau- und Rüstungskonzern EADS (European Aeronautic Defence and Space Company) hat seine Prognose für den diesjährigen Gewinn vor Steuern erhöht. Auch für den Flugzeughersteller Airbus zeigte sich EADS zuversichtlicher als noch bis vor kurzem. Wie der Konzern am Donnerstag zur Vorlage der Halbjahresbilanz mitteilte, wird nunmehr ein Gewinn von rund 1,44 Milliarden Euro vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen erwartet. Das sind 20 Prozent mehr als bislang veranschlagt worden war. An der Börse honorierten die Anleger die neuen Perspektiven mit Kursgewinnen.

Im ersten Halbjahr 2002 lag das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) den Angaben zufolge bei 775 Millionen Euro und damit trotz des Abschwungs im Luft- und Raumfahrtgeschäft knapp über dem entsprechenden Vorjahreswert von 764 Millionen Euro. „EADS übertrifft die Erwartungen für das erste Halbjahr“, erklärten die beiden Vorstandschefs Rainer Hertrich und Philippe Camus. Insgesamt seien die Aussichten alles andere als schlecht, vor allem auch im militärischen Geschäft, bei Hubschraubern und Militärflugzeugen.

Während für das Gesamtjahr auch nach Steuern mit einem Gewinn zu rechnen sei, werde der Umsatz des Konzerns voraussichtlich „leicht unter dem Vorjahresniveau“ von 30,8 Milliarden Euro liegen. Im ersten Halbjahr stagnierte er bei knapp 14 Milliarden Euro. Bei der EADS-Tochter Airbus blieb der Umsatz mit knapp 9,9 Milliarden Euro fast stabil. Der Flugzeughersteller erzielte beim Gewinn vor Steuern und Zinsen sogar ein gutes Plus um zehn Prozent auf 874 Millionen Euro. Im zweiten Halbjahr werde das Ergebnis darunter bleiben, hieß es.

Durch den Einbruch des Flugzeugmarktes brach der Auftragseingang im EADS-Konzern im ersten Halbjahr um 65 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro ein. Nach den Terroranschlägen vom 11. September haben unter anderem viele Fluggesellschaften Aufträge für neue Flugzeuge bei Airbus und dem US-Konkurrenten Boeing verschoben beziehungsweise storniert. Im ersten Halbjahr verzeichnete Airbus allerdings nur drei Abbestellungen. Außerdem gingen Order für 107 Flugzeuge ein.

Auslastung fünf Jahre gesichert

Der EADS-Vorstand zeigte sich darüber erleichtert, dass sich die schlimmsten Befürchtungen nicht erfüllt haben und an der Prognose von 300 Flugauslieferungen in diesem und im nächsten Jahr festgehalten werden kann. Diese Auslieferungen seien durch Festaufträge vollständig abgesichert, sagte Hertrich. Der Auftragsbestand von Airbus belaufe sich auf 1519 Flugzeuge und laste die Produktion für weitere fünf Jahre aus. Das Auftragspolster im EADS-Konzern mit rund 103 000 Beschäftigten liegt bei 173 Milliarden Euro und soll durch weitere Aufträge beim Eurofighter und für den Airbus-Militärtransporter A400M deutlich steigen. Wegen des Haushaltsstreits in Deutschland ist der A400M-Auftrag aber noch nicht unter Dach und Fach. Der Rüstungsbereich solle einen Ausgleich für die zum Jahresende sinkenden Airbuserträge bringen.

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