zum Hauptinhalt

Echtzeit Berlin: Familientreffen der Start-up-Szene

Rund 200 ausgewählte Gäste - Gründer, Business Angels und Investoren - trafen sich am Mittwochabend zum Netzwerktreffen von Deutsche-Startups.de in den Räumen des Tagesspiegels. Inzwischen hat das seit 2008 stattfindende Treffen schon Tradition: Man knüpft Kontakte, tauscht Ideen aus und hat Spaß. Aus manchen Kontakten wird auch mehr.

"In Deutschland fehlen die großen IT-Firmen, Konzerne wie Microsoft oder Yahoo, die interessante junge Firmen aufkaufen", sagt Masoud Kamali. Ideen, Startkapital und Gründer gebe es genug, meint der Unternehmer. Aber es fehle immer noch an den großen Exits. So nennt die Branche es, wenn ein junges Unternehmen wächst und dann erfolgreich an ein namhaftes Unternehmen verkauft wird oder an die Börse geht. Erfolgreiche Exits bringen Aufmerksamkeit und ziehen neues Geld an. Kamali hat eine eigene Risikokapitalgesellschaft, West-Tech Ventures, gegründet und investiert in Start-ups in einer frühen Phase. Auch auf dem Netzwerktreffen Echtzeit von Deutsche-Startups.de hat er schon Kontakte geknüpft, aus denen später Investments wurden. "Auf der Echtzeit gibt es wenig Show, hier werden echte Gespräche geführt, kein Bla-bla", sagt Kamali.

"Ein tolles Signal für Deutschland"

Dass es den Start-ups in Berlin helfen wird, dass ein so prominenter Mann wie Microsoft-Gründer Bill Gates hier investiert, wie gerade bei Researchgate, bezweifelt Kamali dagegen. "Ich glaube erst, dass er wirklich investiert hat, wenn ich es sehe", sagt der Unternehmer. Andere sind an diesem Abend nicht so skeptisch, Bill Gates habe eine große Strahlkraft, das sei gut für die Berliner Gründer, meinen viele an diesem Abend.

"Das ist ein tolles Signal für Deutschland", sagt Alexander Piutti, Gründer von Game-Genetics. Seine Firma vertreibt Online- und mobile Spiele in 174 Ländern der Erde. "Wir sind Pionier in dem Geschäft", sagt Piutti. Für ihn ist die Echtzeit wie ein Familientreffen, sagt er. "Man geht einfach gerne hin." Piutti war gerade auf der Delegationsreise mit Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler im Silicon Valley. Für ihn war die Reise ein voller Erfolg. Auch dort habe er Kontakte geknüpft und sein Unternehmen bekannt machen können. Philipp Rösler sei auf dieser Reise so eine Art Brückenbauer gewesen.

Die Echtzeit, sagt Lukas Jaworski vom Investor Team Europe, bringe eine neue Kultur in die Stadt. "Hier tauschen sich die Leute darüber aus, was sie machen." In Deutschland war es in der Vergangenheit eher so, dass Menschen ihre guten Ideen lieber für sich behielten. Im Silicon Valley dagegen ist es üblich, ausführlich über seine Ideen zu reden. So stellt man auch schnell fest, ob sie etwas taugen oder nicht. Jaworski meint, es sei großartig, dass namhafte Leute wie Bill Gates in Berlin investieren. "Alle hoffen, es kommen noch mehr."

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false