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Für Tengelmann lohnt sich das Geschäft mit den Supermärkten nach eigenen Angaben nicht mehr. In Berlin ist das Unternehmen mit Kaiser's-Märkten stark vertreten.

© dpa

Edeka und Kaiser’s Tengelmann: Zeit zum Handeln

Edeka will Kaiser´s Tengelmann übernehmen. Die Chancen, dass Wirtschaftsminister Gabriel dies erlaubt, sind gering. Denn es gibt andere Interessenten. Ein Kurzkommentar.

Ein Kommentar von Heike Jahberg

Größe ist Macht, besonders im Handel. Wer groß ist, kann bessere Preise bei seinen Lieferanten durchdrücken. Davon profitiert der Händler, aber auch die Kunden. Dass Lebensmittel hierzulande vergleichsweise wenig kosten, liegt daran, dass sich die großen Vier – Edeka, Rewe, Kaufland und Aldi – Konkurrenz machen und sich gegenseitig in Schach halten. Würde Edeka, die unbestrittene Nummer eins auf dem Markt, Kaiser’s Tengelmann komplett übernehmen, wäre dieses Machtgefüge gestört.

Kein Wunder, dass das Bundeskartellamt die geplante Fusion verboten hat. Die Monopolkommission hat nun den Bundeswirtschaftsminister aufgefordert, auch eine Ministererlaubnis zu verweigern. Rechtlich bindend ist das zwar nicht, aber die Chancen, dass Sigmar Gabriel noch den Weg frei macht für eine Ehe der Handelsketten, ist gering. Denn für die Kaiser’s-Tengelmann-Filialen gibt es andere Interessenten. Die stehen bereit, wenn Gabriel nein sagt. Warum sollte man also nicht die Filialen an unterschiedliche Käufer verteilen? Sicher, das wäre mühsamer und für den Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub weniger einträglich, doch möglich wäre es. Handeln, das ist doch das, was der Handel kann. Warum nicht in eigener Sache?

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