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Wirtschaft: Ein fernöstlicher Euro

Asien dürstet nach Investitionen. Allein die Infrastruktur braucht Milliarden.

Asien dürstet nach Investitionen. Allein die Infrastruktur braucht Milliarden. Doch die über zwei Dutzend Währungen der Region schaffen Umtauschrisiken, die die Kapitalmärkte stören und die Kosten einer Finanzierung teurer als nötig machen. Die Konsequenzen daraus könnten so schlimm sein wie der Währungseinbruch in Asien 1997.

Die Lösung wäre eine gemeinsame asiatische Währung, die mit Euro und Dollar den Finanzmarkt anführen würde. Asien ist jedoch politisch uneins. Der Yen als Einheitswährung schreckt die Asiaten wegen der Erinnerung an den zweiten Weltkrieg ab. Der Yuan stößt diejenigen ab, die Chinas autoritäres Regime ablehnen. Ursprünglich hatten die zehn Mitglieder der Vereinigung südostasiatischer Nationen (Asean) mit China, Japan und Südkorea im Jahr 2000 ein WährungstauschArrangement gestartet. Das wäre ein Anfang gewesen. Aber die Finanzminister wollen nächstes Jahr neu verhandeln. Mit beinahe zwei Billionen Dollar an offiziellen Reserven fühlen sich die Zentralbanken offenbar sicher genug, einem neuen Einbruch wie 1997 standhalten zu können. Doch das Selbstvertrauen ist unangebracht. Europa zeigt, dass ein wirtschaftlicher Zusammenschluss sich auch politisch auszahlt.

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