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Wirtschaft: Ein Funke Hoffnung

Griechische Industrieproduktion steigt um 2,5 Prozent.

Athen - Sie hoffe auf „Licht am Ende des Tunnels“, hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag bei ihrem Besuch in der griechischen Hauptstadt Athen gesagt. Einen Tag später glimmt tatsächlich ein erster Hoffnungsschimmer auf: Wie die staatliche Statistikbehörde Elstat meldete, ist die griechische Industrieproduktion im August 2012 zum ersten Mal seit viereinhalb Jahren wieder nennenswert gestiegen. Der Zuwachs betrug 2,5 Prozent. Griechenlands Industrie konnte ihre Exporte steigern, zugleich profitierte sie davon, dass die Griechen weniger zu Importwaren greifen. Die ebenfalls am Mittwoch veröffentlichten Handelsbilanzzahlen für den August zeigen bei den Exporterlösen gegenüber dem Vorjahresmonat ein Plus von 9,8 Prozent, während die Einfuhren um 7,2 Prozent zurückgingen. Ob damit eine Wende in der Wirtschaftsentwicklung des Landes beginnt, das ins sechste Jahr der Rezession geht, können allerdings erst die nachfolgenden Monate zeigen. Für die ersten acht Monate dieses Jahres ergibt sich bei der Industrieproduktion ein Rückgang von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Damit hat sich die Talfahrt allerdings immerhin ein wenig verlangsamt: in den ersten acht Monaten 2011 betrug das Minus gegenüber 2010 noch 7,7 Prozent. Griechenland hat seit Beginn der Schuldenkrise bereits rund ein Viertel seiner Wirtschaftskraft eingebüßt. Das ist die schwerste Rezession, die es in einem westeuropäischen Land seit Kriegsende gegeben hat. Erst kürzlich musste die Statistikbehörde ihre Konjunkturdaten erneut nach unten korrigieren: 2010 schrumpfte die Wirtschaft um 4,9 Prozent (bisher ging man in Athen von minus 3,5 Prozent aus) und 2011 betrug der Rückgang 7,1 statt 6,9 Prozent.

Auch 2013 wird Griechenland in der Rezession bleiben. Die Regierung rechnet in ihrem Haushaltsentwurf mit einem weiteren Rückgang des BIP um 3,8 Prozent. öhl

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