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Wirtschaft: Ein neues Spiel um Pro Sieben Sat 1

Von Nicole Adolph Nach einem filmreifen Verkaufsdrama gibt es doch noch ein HappyEnd für Hollywood-Milliardär Haim Saban. Denjenigen, die Saban nach dem gescheiterten Übernahmeversuch von Pro Sieben Sat 1 vor ein paar Wochen mit Spott und Häme begegnet sind, hat es der gewiefte Medienunternehmer im zweiten Anlauf gezeigt.

Von Nicole Adolph

Nach einem filmreifen Verkaufsdrama gibt es doch noch ein HappyEnd für Hollywood-Milliardär Haim Saban. Denjenigen, die Saban nach dem gescheiterten Übernahmeversuch von Pro Sieben Sat 1 vor ein paar Wochen mit Spott und Häme begegnet sind, hat es der gewiefte Medienunternehmer im zweiten Anlauf gezeigt. Schon wieder ist ihm ein Überraschungscoup gelungen – wie in der ersten Runde, als er den Bauer-Verlag in letzter Minute ausgestochen hatte.

Dass der größte deutsche Fernsehkonzern an einen versierten und schwerreichen Medienmanager verkauft wird, ist grundsätzlich gut. Dass es damit zum ersten Mal einem ausländischen Investor gelingt, auf dem deutschen Medienmarkt Fuß zu fassen, ist auch richtig. Dass Pro Sieben Sat 1 eine stabile Eigentümerstruktur bekommt, ist erst Recht zu begrüßen. Und dringend nötig dazu: Durch den lähmenden Verkaufsprozess ist der Konzern im Wettbewerb mit dem Hauptkonkurrenten RTL ins Hintertreffen geraten.

In Deutschland betritt Saban allerdings Neuland: Die entscheidende Frage ist, ob und wie er die Chancen mit Pro Sieben Sat 1 nutzen will. Denn das größte Risiko des Geschäfts ist der Investor selbst: Bis heute hat er nicht gesagt, was er mit Pro Sieben Sat 1 vorhat, wenn der Kauf erst einmal perfekt ist. Ist er wirklich an der Zukunft der Sender interessiert? Oder will er den Konzern möglichst bald gewinnbringend wieder losschlagen? Es ist höchste Zeit, dass Saban hier Klarheit schafft: im Interesse des Konzerns, der total verunsicherten Aktionäre und der Fernsehzuschauer.

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