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Wirtschaft: Ein Punkt für Esser (Kommentar)

Zurückhaltung ist nicht angebracht. Das Management von Mannesmann kämpft um sein Überleben.

Zurückhaltung ist nicht angebracht. Das Management von Mannesmann kämpft um sein Überleben. Deshalb wehrt es sich mit allen Mitteln gegen die Übernahme durch den größten Mobilfunkanbieter der Welt, die britisch-amerikanische Gesellschaft Vodafone-Airtouch. Das ist zugleich der Grund dafür, warum die Düsseldorfer schon am siebten Tag des neuen Jahres ihre Geschäftszahlen für 1999 vorgelegt haben - so früh wie niemals zuvor. Es sind erst die vorläufigen Ergebnisse, doch natürlich kann Mannesmann-Chef Klaus Esser ein Ergebniswachstum von 70 Prozent gut für seine Abwehrstrategie gebrauchen. In der kommenden Woche will Mannesmann seine Verteidigungsschrift gegen die Offerte von Vodafone präsentieren. Da im Angebot an die Mannesmann-Aktionäre selbst keine Überraschungen enthalten waren, kann man auch vom Verteidigungspapier kaum neue Argumente erwarten. Um so interessanter sind die jetzt vorgelegten Kennzahlen des Unternehmens.

Argumente und Zahlen sind in der Werbeschlacht um die Gunst der Aktionäre zuletzt untergegangen. Säuglinge und Mutterbrüste mussten stattdessen herhalten. Jeder neue Schritt des einen wird von dem anderen gleich imitiert. So darf man jetzt gespannt sein, welche neuen Zahlen Vodafone in den kommenden Tagen zeigen wird. Der Aktionär muss die Schlacht der Zahlen mit Vorsicht genießen, denn ganz offenbar ist beiden Konzernen zur Zeit - fast - jedes Mittel recht, um Anteilseigner auf ihre Seite zu ziehen. Trotzdem dürfen die Anleger sich freuen. Noch nie wurden sie so umfassend mit Informationen über die Unternehmen und ihre Strategien informiert wie heute. Es ist nur schade, dass sie es erst jetzt tun, wo sie dazu gezwungen sind. Wahrscheinlich geht es nicht ohne die Herausforderung des Wettbewerbs. Erst dann erhält der Kunden mehr Transparenz für sein Geld.

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