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Wirtschaft: Ein Stuhl blieb leer

Die Opec ruft eine der wichtigsten Krisensitzungen seit Jahren ein. Aber nur zehn Mitglieder kommen, eins bleibt außen vor: der Irak.

Die Opec ruft eine der wichtigsten Krisensitzungen seit Jahren ein. Aber nur zehn Mitglieder kommen, eins bleibt außen vor: der Irak. Bis zuletzt wartet das wichtigste Ölkartell der Welt auf eine Antwort aus der irakischen Botschaft am Tagungsort Wien. Doch die stellt sich einfach taub und stumm. „Wir haben keine Antwort auf unsere Einladung erhalten“, hieß es am Donnerstag in der OpecZentrale. Mit einem irakischen Vertreter habe man auch nicht mehr gerechnet. Denn wer das Recht hat, den Irak zu vertreten, ist weiterhin ungeklärt. Sollten die Aufgabe dann die USA übernehmen? Sie haben das Land gerade erst besetzt, aber sagen, einen Vertreter zu bestimmen sei allein die Aufgabe der Iraker selber. Bloß gibt es dort niemanden, der entscheiden darf. Formal wäre der irakische Ölminister Amir Rashid Muhammad gefragt, doch der ist untergetaucht, denn nach ihm fahnden die Amerikaner. Und dann gibt es noch selbsternannte Repräsentanten wie Mohammed Mohsen Al Zubaidi, der sich Gouverneur von Bagdad nennt und zum Gefolge des umtriebigen Exilpolitikers Ahmed Chalabi gehört. Al Zubaidi wollte einen Ex-General zum Opec-Treffen entsenden. Doch die Organisation lehnte das ab – und wartete weiter auf einen Anruf aus der irakischen Botschaft. hop

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