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Wirtschaft: Eine Atempause für Spanien Notenbank platziert erfolgreich Staatsanleihen

Madrid - Nach einer erfolgreichen Auktion spanischer Staatsanleihen hat sich der Kurs des Euro am Dienstag deutlich erholt. Zeitweise stieg der Kurs der Gemeinschaftswährung über die Marke von 1,42 Dollar.

Madrid - Nach einer erfolgreichen Auktion spanischer Staatsanleihen hat sich der Kurs des Euro am Dienstag deutlich erholt. Zeitweise stieg der Kurs der Gemeinschaftswährung über die Marke von 1,42 Dollar. Spanien hatte erfolgreich Geldmarktpapiere zu allerdings steigenden Renditen platziert. Bei der Auktion einer Anleihe mit einjähriger Laufzeit wurden knapp 3,8 Milliarden Euro eingenommen. Dafür muss ein durchschnittlicher Zinssatz von 3,702 Prozent bezahlt werden. Auch bei Ausgabe einer Staatsanleihe mit 18-monatiger Laufzeit musste Spanien die Geldgeber mit einem deutlichen Renditeaufschlag locken. Der Durchschnittszins stieg von 3,260 auf 3,912 Prozent. Insgesamt platzierte die Notenbank 4,45 Milliarden Euro.

Angesichts der deutlich höheren Zinsbelastung für den Staat droht allerdings neues Ungemach von den Ratingagenturen: Spanien muss wie der Euro-Wackelstaat Italien mit einer weiteren Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit rechnen. Schon vor Monaten bewerteten die Finanzagenturen Moody’s und Fitch die Wirtschaftsaussichten mit „negativ“.

Beim europäischen Bankentest waren fünf spanische Geldinstitute durchgefallen. Davon vier Sparkassen, die besonders schlimm durch den Immobiliencrash und nachfolgende milliardenschwere Kreditausfälle betroffen sind. Nach Angaben der spanischen Zentralbank müssen inzwischen wohl 6,5 Prozent aller Bankkredite als Verlust abgeschrieben werden – mit steigender Tendenz. Spaniens Finanzministerin Elena Salgado, die sich seit Monaten vor allem mit Optimismus gegen die spanische Schuldenkrise stemmt, bezeichnete das Abschneiden der spanischen Geldinstitute im Bankentest als „exzellent“. Vermutlich auch, weil es angesichts von mehr als 100 Milliarden Euro fauler Bankkredite in den Bilanzen noch schlimmer hätte kommen können. Die diversen Wirtschaftsreformen und Sparprogramme haben Spaniens Vertrauensverlust an den internationalen Märkten bisher nicht aufhalten können. Angesichts der Rezession steht in den Sternen, ob es Salgado gelingen wird, Spaniens Neuverschuldung von 9,2 Prozent 2010 auf sechs Prozent zu drücken. ze/rtr

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