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Wirtschaft: Eine Frau und attraktive Prämien

Autohersteller im Erfolgsrausch: BMW holt Bahn-Managerin in den Vorstand – VW belohnt jeden Mitarbeiter mit 7500 Euro.

Berlin - Personalfragen werden im BMW-Vorstand künftig von einer Frau entschieden. Zum 1. Juli werde die Bahn- Managerin Milagros Caiña-Andree die Leitung des Ressorts „Personal und Sozialwesen“ und die Funktion der Arbeitsdirektorin übernehmen, teilte der Autohersteller am Donnerstag mit. BMW ist damit der zehnte der 30 Dax-Konzerne, der eine Frau in den Vorstand holt.

Die 49-jährige ist seit 2011 Personalchefin im Ressort Transport und Logistik der DB Mobility Logistics sowie Personalvorstand der DB-Tochter Schenker. Harald Krüger, bisher BMW-Personalvorstand, übernimmt das neue Vorstandsressort für Mini, Rolls-Royce und Motorrad.

Die Personalentscheidungen fallen in eine Zeit glänzender Geschäfte. Für BMW sei 2011 das „beste Jahr in der Unternehmensgeschichte“ gewesen, erklärte Vorstandschef Norbert Reithofer. Unter dem Strich steigerte BMW seinen Gewinn um 51,3 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro. Die Auslieferungen der Marken BMW, Mini und Rolls- Royce erhöhten sich um 14,2 Prozent auf knapp 1,667 Millionen Fahrzeuge. Der Umsatz erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 13,8 Prozent auf 68,8 Milliarden Euro. Im Kerngeschäft kam BMW auf eine Umsatzrendite von 11,8 Prozent und liegt damit hinter Audi (12,1 Prozent) und vor Mercedes (neun Prozent).

Am kommenden Dienstag legt BMW seinen Jahresabschluss im Detail vor. Dann dürfte Reithofer auch erklären, ob die BMW-Beschäftigten für 2011 eine Prämie bekommen. Der Volkswagen-Konzern, der am Montag seine Bilanz des vergangenen Jahres präsentiert, gab schon am Donnerstag eine Rekordprämie bekannt: Der Konzern schüttet an jeden der rund 100 000 Tarifmitarbeiter in den sechs westdeutschen Werken 7500 Euro aus – so viel wie noch nie in der Firmengeschichte. Personalvorstand Horst Neumann gab die Höhe der Prämie am Donnerstag bei einer Betriebsversammlung in Wolfsburg bekannt, an der 18 000 VW-Mitarbeiter teilnahmen. Da es für die 8600 Beschäftigten der ostdeutschen VW-Werke einen anderen Tarifvertrag gibt, berechnet sich ihre Erfolgsbeteiligung anders. Unternehmeskreisen zufolge wird die Prämie im Osten aber wie in den vergangenen Jahren ähnlich hoch wie im Westen ausfallen.

Die Zahl der Beschäftigten bei Europas größtem Autobauer stieg 2011 auf über eine halbe Million. Allein 75000 Beschäftigte kamen durch die Übernahme von MAN und der Vertriebsgesellschaft Porsche Holding Salzburg hinzu. Volkswagen schüttet laut Tarifvertrag zehn Prozent des operativen Gewinns der Marke VW Pkw als Prämie an die Belegschaft aus. Im Vorjahr waren 4000 Euro je Mitarbeiter gezahlt worden. Die Beschäftigten der VW-Tochter Audi erhalten mehr als 8000 Euro Prämie, Porsche zahlt 7600 Euro, Daimler 4100 Euro. mot/vog

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