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Wirtschaft: Eine glasklare Sache

Wie kann ich feststellen, ob Holzkastendoppelfenster richtig schließen oder schadhaft sind?

WAS STEHT INS HAUS?

In meiner Altbauwohnung habe ich Holzkastendoppelfenster. Wenn es nun wieder kälter wird, beginnen auch die Scheiben zu beschlagen. Im vergangenen Winter entstand so viel Tauwasser, dass der Lack abplatzte und auch teilweise das Holz der Fensterflügel aufquoll. Gleiches ist nun wieder zu befürchten. Der Vermieter hat bislang nichts unternommen, die Fenster zu reparieren und die Anstrichschäden zu beseitigen. Er ist der Meinung, dass es an meinem Lüftungsverhalten liege und dass ich deshalb die Reparatur allein tragen solle. Wie kann man feststellen, wer Recht hat?

WAS STEHT IM GESETZ?

Bildet sich in gewissem Maße auf Glasscheiben an alten Holzkastenfenstern oder auch bei moderneren, hochwertig Wärme gedämmten Fensterkonstruktionen Tauwasser, ist dies unvermeidbar. Normativ ist das jedoch nicht geregelt. Nach anerkannter Sachverständigenauffassung ist es üblich, dass sich über dem Glaseinstand ein etwa fünf bis acht Zentimeter breiter Tauwasserstreifen zeitweise bilden kann. Entscheidend ist, auf welcher Glasebene das Tauwasser entsteht. Bildet sich Tauwasser auf der Innenseite der äußeren Glasscheibe bei verschlossenen und verriegelten inneren Fensterflügeln, haben die inneren Fensterflügel häufig Passungenauigkeiten. Dadurch kann warme Raumluft in den Kastenzwischenraum einströmen und auf der äußeren Glasscheibe kondensieren. In diesem Fall wäre Ihr Fenster mangelhaft und vom Vermieter zu reparieren. Entsteht das Wasser auf der äußeren Glasscheibe, weil Sie die inneren Fensterflügel zeitweise geöffnet und dann nicht verriegelt haben, benutzten Sie in der Tat das Fenster falsch. Die thermische Pufferwirkung des Fensterzwischenraums besteht bei geöffnetem inneren Fensterflügel dann nicht mehr. Das Fenster hat dann in dieser Zeit nur die bauphysikalische Qualität einer Einfachverglasung. Bildet sich über dem unteren Glaseinstand auf den inneren Fensterflügeln im geschlossenen Zustand des Kastenfensters Tauwasser, so ist dies auch ein sicheres Zeichen, dass Sie wieder einmal lüften sollten.

UND WIE STEHEN SIE DAZU?

Alte Holzkastenfenster haben einen durchaus akzeptablen Wärmeschutz, wenn Flügel und Rahmen passgerecht sind. Leider sind Altbaufenster häufig nicht konsequent sachgerecht aufgearbeitet, so dass ein übermäßiger Austausch von Außen- und Innenraumluft im Kastenfensterzwischenraum stattfindet. Mit einem einfachen Papierstreifen, den Sie in den Fensterflügel beim Schließen einklemmen, können Sie prüfen, ob sich ein Widerstand beim Herausziehen des Streifens feststellen lässt oder ob dies widerstandslos vonstatten geht. Kann das Papier widerstandslos herausgezogen werden, muss der Fensterflügel tischlermäßig überarbeitet werden. Sollte sich beim intakten Fenster auf der Innenseite der inneren Fensterflügel Tauwasser bilden, müssen Sie mehr lüften und auch ab und zu das Wasser eben einfach wegwischen.

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