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Wirtschaft: Einkommen steigen um 700 Euro

Vor allem im Süden gibt es 2008 mehr Geld

Berlin - Die Deutschen werden wohlhabender. Durchschnittlich 700 Euro mehr werde jeder Bürger im kommenden Jahr mehr im Portemonnaie haben, schätzt die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GFK). Die Kaufkraft wachse damit um 3,8 Prozent – und damit stärker als die Inflation. Die lag im November zwar mit 3,1 Prozent auf Rekordstand, wird nach Einschätzung der meisten Ökonomen aber 2008 wieder deutlich niedriger ausfallen.

Die reichsten Deutschen leben der GFK-Studie zufolge rund um den Starnberger Seen in Bayern. 27 283 Euro wird jeder Bewohner dieser Region im kommenden Jahr zur Verfügung haben – rund 10 000 Euro mehr, als jeder Berliner (16 908 Euro) statistisch gesehen in der Tasche haben wird.

Auch insgesamt schneiden die Bayern bei der Kaufkraft mit durchschnittlich 20 340 Euro pro Einwohner deutschlandweit am besten ab. In mehr als einem Viertel aller bayerischen Stadt- und Landkreise liegt die Kaufkraft um mindestens zehn Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 18 734 Euro, schreiben die Marktforscher.

Ohnehin konzentriert sich der Wohlstand eher im Süden Deutschlands und im Umland von Metropolen wie München oder Frankfurt am Main. Ein Lichtblick: Die neuen Bundesländer holen auf.

Mit Kaufkraft ist der Anteil des Einkommens gemeint, der nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben für den Konsum übrig bleibt. Insgesamt werden die Deutschen nach der GFK-Prognose netto 1542 Milliarden zum Ausgeben zur Verfügung haben, eingeschlossen sind dabei staatliche Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld und Renten.

„Der durchschnittliche Wohlstand steigt auf konstant hohem Niveau“, heißt es in der GFK-Studie. Ob die Deutschen – angesichts steigender Preise vor allem für Energie und Lebensmittel – von ihrer wachsenden Kaufkraft auch Gebrauch machen werden, ist eine andere Frage. Da vieles darauf hindeutet, dass sich der Export abschwächen wird, hoffen Volkswirte auf ein Anziehen der Binnenkonjunktur, damit das Wachstum insgesamt nicht gefährdet wird. „Wir gehen davon aus, dass der private Verbrauch im kommenden Jahr stärker wächst“, sagte Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen dem Tagesspiegel. Ob die Deutschen in Kauflaune sind, wird sich an diesem Donnerstag zeigen. Dann legt die GFK den neuen Konsumklimaindex vor. pet

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