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Amazon will seine Prime-Kunden in den USA schneller beliefern und hat deshalb eine Flugzeugflotte geleast.

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Einstieg ins Paketgeschäft: Amazon sichert sich Flugzeugflotte in den USA

Klassische Paketversender sind mit der Flut an Amazon-Sendungen in Hochzeiten wie dem Weihnachtsgeschäft überfordert - so sieht es der weltgrößte Online-Händler. Er least erstmal 20 Transportflugzeuge. Pläne für eine Beteiligung lassen aber größere Ambitionen vermuten

In den USA werden künftig 20 Transportflugzeuge exklusiv für Amazon unterwegs sein. Der weltgrößte Online-Händler least die Maschinen des Typs Boeing 767 für fünf bis sieben Jahre. Damit solle die Lieferung von Waren innerhalb von ein oder zwei Tagen abgesichert werden, erklärte der zuständige Manager Dave Clark am Mittwoch.

Amazon will schneller liefern

Amazon wirbt damit um Kunden für seinen kostenpflichtigen Abo-Dienst Prime, bei dem man unter anderem Anspruch auf eine schnellere Lieferung hat. Finanzchef Brian Olsavsky sagte nach Vorlage aktueller Zahlen Ende Januar, der Konzern baue eigene Kapazitäten aus, weil traditionelle Versanddienste in Spitzenzeiten von der Menge der Amazon-Lieferungen überfordert seien. Man wolle die Logistiker aber nicht ersetzen, sondern nur ergänzen, versicherte er damals. Branchenbeobachter mutmaßen aber schon länger, dass Amazon die Kontrolle über die Transportkette verstärken will. Interessant ist deshalb die Ankündigung, dass der Online-Händler das Recht bekommt, innerhalb der kommenden fünf Jahre knapp ein Fünftel am Flugzeug-Leasingspezialisten Air Transport Services Group (ATSG) zu übernehmen. Von der Firma least Amazon auch die Boeing-Maschinen, ATSG wird sie für den Konzern betreiben.

Auch in Deutschland will Amazon ins Paketgeschäft einsteigen

Auch in Deutschland hegt Amazon Pläne für das Paketgeschäft. Seit einigen Monaten testet das Unternehmen über ein Verteilzentrum in München die Zustellung, eine Ausweitung auf andere Gebiete ist möglich. Zuletzt wurde zudem über eine Übernahme des französischen Paketzustellers Colis Privé spekuliert, an dem Amazon bereits beteiligt ist. Der Online-Händler arbeitet auch an eigenen Zustelldrohnen. dpa

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