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Wirtschaft: Einzelhändler starten inoffiziellen Schlussverkauf

Berlin - In vielen Geschäften hat der inoffizielle Sommerschlussverkauf bereits begonnen, doch mit Preissenkungen sind die Händler in diesem Jahr zurückhaltend. „Abgesehen von einigen regenreichen Tagen im Mai hatten wir wunderbares Einkaufswetter“, sagt Hubertus Pellengahr, der Sprecher des Deutschen Einzelhandelsverbandes (HDE), dem Tagesspiegel.

Berlin - In vielen Geschäften hat der inoffizielle Sommerschlussverkauf bereits begonnen, doch mit Preissenkungen sind die Händler in diesem Jahr zurückhaltend. „Abgesehen von einigen regenreichen Tagen im Mai hatten wir wunderbares Einkaufswetter“, sagt Hubertus Pellengahr, der Sprecher des Deutschen Einzelhandelsverbandes (HDE), dem Tagesspiegel. „Die Lager sind deshalb nicht so voll wie in den Vorjahren – und der Druck zu reduzieren ist nicht so groß.“

Große Textilhändler wie C & A haben in Berlin an diesem Montag begonnen, die Preise herabzusetzen. Andere, wie Kaufhof am Alexanderplatz, haben die roten Prozentzeichen bereits in der vergangenen Woche ins Schaufenster gehängt. „Wir werden in mehreren Stufen bis Ende Juli reduzieren“, sagt Kaufhof-Geschäftsführer Detlev Steffens. Das kündigt auch C-&-A-Sprecher Knut Brüggemann an. Auch die Modekette H & M will in dieser Woche die reduzierte Ware auf Extraständen „zusammenziehen“, wie Sprecher Mathias Geduhn sagt. Vor allem Damenmode und Leinensachen würden im Preis noch einmal gesenkt. Im Gegensatz zu großen Warenhäusern haben Filialisten wie H & M oder Esprit allerdings in jedem Monat eine neue Kollektion in den Geschäften und bieten daher im ganzen Jahr reduzierte Ware an.

„Das ist jetzt das Vorspiel“, sagt HDE-Sprecher Pellengahr. An dem großen Sommerschlussverkauf ab dem letzten Montag im Juli werde der Handel aber festhalten. Offiziell war der SSV Anfang 2004 abgeschafft worden. Seitdem dürfen die Händler nicht nur zweimal im Jahr, sondern immer mit Schnäppchen locken. Doch auf die in fast 100 Jahren lieb gewonnene Tradition der Schlussverkäufe wollen weder Handel noch Verbraucher verzichten.

Der Textileinzelhandel hatte wegen des sonnigen Aprilwetters schon früh Sommerware verkaufen können. „Das war allerdings schlecht für die Übergangsware, die noch im Lager hängt und jetzt wieder im Ausverkauf angeboten wird“, sagt Axel Augustin, Sprecher des Bundesverbandes des Deutschen Textileinzelhandels. Im April sei der Umsatz im Textilfachhandel um drei Prozent gestiegen, im regnerischen Mai nur noch um rund zwei Prozent. Auch für den Juni erwarte der Handel eine Umsatzsteigerung im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Für das Gesamtjahr 2006 erwartet der Textileinzelhandelsverband ein „hauchdünnes Plus“ im Vergleich zum Vorjahr. 2005 wurden insgesamt 56 Milliarden Euro umgesetzt. Der HDE will an diesem Donnerstag verkünden, wie gut das erste Halbjahr gelaufen ist. „Der Einzelhandel hinkt hinter der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hinterher“, sagt Pellengahr. „Ein Zuwachs von zwei Prozent im Gesamtjahr wäre bärig.“ Maren Peters

Maren Peters

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