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Einzelhandel: Schlecker plant eigene Billig-Pillen

Der Versandhandel mit Medikamenten scheint bei Schlecker gut zu laufen. Nun will der Drogeriekonzern auch Pillen unter seinem Namen verkaufen. Bayerns Gesundheitsminister Söder ist skeptisch, ob das sinnvoll ist.

Die Drogeriekette Schlecker will offenbar als erster Einzelhändler den deutschen Arzneimittelmarkt mit Eigenmarken aufmischen. Das Unternehmen werde kommendes Jahr in großem Stil mit sogenannten Private-Label- Medikamenten in den Markt drängen, berichtet die "Lebensmittel Zeitung". Als Vertriebskanal soll die unternehmenseigene Versandapotheke Vitalsana dienen. Derzeit stehe Schlecker in abschließenden Verhandlungen mit mehreren Pharmakonzernen, die nicht rezeptpflichtige Medikamente als Eigenmarke produzieren sollen.

Vom Drogeriekonzern Schlecker mit Sitz in Ehingen (Alb-Donau-Kreis) war bis zum Freitagnachmittag keine Stellungnahme zu erhalten. Der bayerischer Gesundheitsminister Markus Söder ist skeptisch. "Patientensicherheit geht vor", sagte er in einer ersten Stellungnahme. Arzneimittel gehörten "nicht neben Schokolade und Schuhputzcreme ins Ladenregal". Patienten müssten sich "auf sichere Arzneimittel und eine gute Beratung verlassen können".

Experten erwarten, dass Schlecker mit seiner Hausmarke preislich unter den bekannten Nachahmer-Produkten - den sogenannten Generika - bleibt, wie die Zeitung weiter berichtet. Konkrete Zahlen zum Vitalsana-Geschäft sind demnach bislang nicht bekannt. Nach Informationen des Blattes soll Schlecker jedoch bereits jetzt pro Tag bis zu 10.000 Pakete mit Arzneimitteln versenden. Das Potenzial sei riesig, insbesondere wenn die Produkte von einer starken Markenbekanntheit gestützt werden, schreibt die Fachzeitschrift weiter. (sf/dpa)

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