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Elektro-Verband: Der langsame Tod der Glühbirne

Nach dem australischen Vorstoß erwartet die Elektrobranche auch in Deutschland und Europa in absehbarer Zeit ein Verbot von Glühbirnen zugunsten von Energiesparlampen.

Frankfurt/Main - "Die Tendenz, sich dem australischen Beispiel anzuschließen, ist da", sagte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes ZVEI, Gotthard Graß. Australien will als erstes Land der Welt die klassische Glühbirne verbieten. Schon in drei Jahren dürfen nur noch Energiesparlampen verkauft werden.

Der ZVEI-Hauptgeschäftsführer warnte allerdings vor übereilten Schritten. Angesichts der 490 Millionen Einwohnern in der Europäischen Union habe der Markt eine ganz andere Dimension als in Australien mit knapp 20 Millionen Einwohnern. Damit es nicht zu Versorgungsengpässen komme, müssten erst einmal zusätzliche Fertigungskapazitäten für Energiesparlampen geschaffen werden, sagte Graß. Zudem müssten die Verbraucher davon überzeugt werden, dass sie mit teureren Energiesparlampen langfristig Geld sparen könnten.

Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI/Frankfurt/Main) wies gleichzeitig auf noch größere Potenziale zum Stromsparen hin. So könnten mit dem Einsatz energieeffizienter Elektro-Geräte bis 2012 mehr als sieben Milliarden Kilowattstunden Strom eingespart werden. Bei Maschinen und Anlagen in der Industrie könnte der Stromverbrauch mit Energiesparmotoren und elektronischen Drehzahlregelungen um 27 Milliarden Kilowattstunden reduziert werden. Die notwendigen Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz seien vorhanden. Nun müsse die Politik mit steuerlichen Anreizen die Konsumenten und die Industrie zum Einsatz dieser Technologien motivieren. (tso/dpa)

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