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Elektromobilität: Bahn plant engere Kooperation mit Autoherstellern

Privater Straßen- und öffentlicher Schienenverkehr werden künftig in Mobilitätsketten verbunden - das ist die Vision von Bahn-Chef Grube. Im beginnenden Elektrozeitalter wittert er gute Geschäfte mit der traditionellen Autoindustrie.

Die Bahn bietet der deutschen Autoindustrie Unterstützung bei der Verbreitung von Elektrofahrzeugen an. „Gerade bei der Markteinführung könnten wir uns gegenseitig gute Dienste erweisen“, sagte Bahnchef Rüdiger Grube am Montag auf dem Tagesspiegel-eMobility-Summit. „Wir möchten mit den Autoherstellern enger zusammenarbeiten.“

Die Deutsche Bahn verfügt nach Angaben Grubes in ihrem Carsharing bereits über eine der größten Elektro-Flotten („E-Flinkster“) im Land. Unter den 6000 Mietautos des Schienenunternehmens seien 48 Elektroautos, weitere 155 sollen hinzukommen, ebenso 100 Elektrofahrräder (Pedelecs).

In Kürze sei ein Treffen mit drei großen deutschen Herstellern geplant, um über eine engere Zusammenarbeit zu sprechen, kündigte Grube an. Die Bahn müsse die Fahrzeuge nicht alle selbst besitzen, sie verfüge aber über die Infrastruktur und eine großen Zahl von Kunden, die an E-Autos interessiert seien. „Wir sind der Mobilitätsmaßschneider und die Autohersteller liefern die Hardware“, sagte der Bahnchef. Die Erfahrungen mit den E-Flinkster-Kunden zeigten, dass diese bereit seien, 15 bis 20 Prozent mehr für ein elektrisches Auto zu bezahlen. „Sie wollen aber belohnt werden – etwa mit besonderen Parkplätzen.“ Auch müsse die Bedienung der Autos erst erklärt werden. Und: 80 Kilometer Reichweite seien für häufige Nutzer nicht ausreichend.

Grube sieht in einer intelligenten Verknüpfung der Verkehrsträger die Zukunft der Mobilität. Privater Straßen- und öffentlicher Schienenverkehr würden künftig in Mobilitätsketten verbunden. Diese seien den Kunden allerdings bislang noch nicht gut genug erklärt worden.

Die Ergebnisse der Nationalen Plattform seien ein „gewaltiger Sprung nach vorne“. Autokäufer seien aber wohl nicht bereit, auf Dauer mehrere tausend Euro mehr für ein E- Auto zu zahlen. „8600 Euro über vier Jahre gerechnet kann man niemandem zumuten“, sagte Grube. „Das muss reduziert werden.“

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