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Wirtschaft: EnBW verschärft den Sparkurs

Atomkonzern denkt über Kapitalerhöhung nach

Stuttgart - Der staatlich kontrollierte Energiekonzern EnBW sorgt sich nach dem Atomausstieg um seine Kapitalausstattung. Nachdem bereits der größere Konkurrent RWE angekündigt hatte, eine Kapitalerhöhung zu prüfen, zog der noch stärker vom Atomstrom abhängige Karlsruher Versorger am Freitag nach. EnBW denke über Kapitalmaßnahmen nach, teilte das Unternehmen in seinem Quartalsbericht mit.

Im ersten Halbjahr hinterließ die politisch verordnete Zwangsabschaltung von zwei der vier EnBW-Atomreaktoren Spuren: Nach Steuern fiel erstmals seit vielen Jahren ein Verlust von rund 590 Millionen Euro an, vor Jahresfrist war im Zuge der wieder angesprungenen Konjunktur noch ein Gewinn von 899 Millionen Euro ausgewiesen worden. Der Umsatz legte in den Monaten Januar bis Juni um 5,1 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro zu, im Gasgeschäft erlöste EnBW sogar weniger als im Vorjahr.

EnBW will nun seinen Sparkurs verschärfen. Um Geld für die Energiewende hereinzuholen, will sich das Unternehmen auch von Beteiligungen trennen. „Unser Ziel ist es, trotz schwieriger energiewirtschaftlicher Rahmenbedingungen die Finanzierungs- und damit Investitionsspielräume zu erhalten“, sagte Vorstandschef Hans-Peter Villis am Freitag.

Weil der Konzern zum Jahresende von einem Rückgang des operativen Ergebnisses um bis zu 25 Prozent gegenüber 2010 ausgeht, sollen Kosten gesenkt und die Effizienz gesteigert werden. Bisher war dafür bis 2013 ein Volumen von 300 Millionen Euro angepeilt worden – jetzt soll dieses verdoppelt werden. Geld soll der Verkauf von Anteilen wie am österreichischen Versorger EVN bringen; zudem sollen bei EnBW-Windparks Stadtwerke mit ins Boot geholt werden. rtr/dpa

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