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Wirtschaft: Endloser Poker mit den Geldgebern

Verhandlungen in Athen auch um Lohnkürzungen.

Athen - Ohne Anzeichen für eine Einigung sind am Sonntag die Schuldenverhandlungen der griechischen Regierung mit der Troika aus Vertretern der EU, der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds zu Ende gegangen. Die drei Institutionen hatten in den Verhandlungen über das zweite Hilfspaket den Reformdruck auf die Regierung in Athen noch einmal erhöht und Senkungen des Mindestlohns und des Urlaubsgeldes verlangt.

Kurz darauf verständigten sich Spitzenpolitiker dann aber nach stundenlangen Beratungen auf Sparmaßnahmen in Milliardenhöhe. Man habe sich auf Einsparungen von 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr geeinigt, sagte Griechenlands Ministerpräsident Lukas Papademos nach einem Verhandlungsmarathon mit den Chefs der Parteien, die seine Koalitionsregierung unterstützen. So sollen zum Beispiel Löhne gesenkt werden, um Griechenland wettbewerbsfähiger zu machen. Die drei Parteichefs der Sozialisten, Konservativen und Rechtsextremen wollten sich an diesem Montag erneut treffen, um die Verhandlungen über ein zweites milliardenschweres Hilfspaket für Griechenland abzuschließen.

Die Stimmung war nach dem Ende der Sitzung schlecht, wie Teilnehmer berichteten. „Das Land kann sie (die Maßnahmen) nicht ertragen. Ich kämpfe mit jedem Mittel um sie abzuwenden“, sagte der Präsident der konservativen Partei Nea Dimokratia (ND), Antonis Samaras. Giorgos Karatzaferis, Präsident der kleinen rechtsgerichteten Partei (LAOS), warnte vor einer „Verelendung“ der Griechen. Papademos braucht innenpolitische Unterstützung für eine Einigung – andererseits droht die Staatspleite, wenn die Troika einem weiteren Rettungspaket im Volumen von mindestens 130 Milliarden Euro für Athen nicht zustimmt. rtr/dpa

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