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Energie: Berliner Gasag steht zum Verkauf

Eon und Vattenfall wollen ihre Beteiligung am Gasversorger Gasag abstoßen. Es gibt allerdings ein Problem: Die Käufer fehlen.

Berlin - Der Gasversorger Gasag dürfte noch in diesem Jahr einen oder mehrere neue Eigentümer bekommen. Am Mittwoch wurde bekannt, dass der Stromkonzern Vattenfall, der knapp 32 Prozent an dem Berliner Versorger hält, einen Käufer für diese Beteiligung sucht. Vattenfall-Sprecher Stefan Müller bestätigte einen Bericht der „Berliner Zeitung“ und sagte aber zugleich, dass die Suche noch am Anfang stehe. Bis Ende des Jahres wolle man eine Lösung gefunden haben.

„Es geht uns bei einem Verkauf nicht ausschließlich ums Geld. Wir haben auch eine besondere Verantwortung für die Stadt“, sagte Müller und begegnete so Befürchtungen, dass sich ein neuer Eigentümer nicht mehr an die zwischen Gasag und dem Senat ausgehandelten Klimaziele gebunden sehen könnte.

Mit Vattenfall hat nun der zweite von drei Eigentümern einen Ausstieg angekündigt: Schon vor Monaten hatte Eon mitgeteilt,  einen Käufer für seine in der Thüga zusammengefassten Stadtwerkebeteiligungen zu suchen. Ein Eon-Sprecher bekräftige die Pläne zum Thüga-Verkauf gestern gegenüber dem Tagesspiegel. Über die Thüga hält Eon fast 37 Prozent an der Gasag.

Matthias Cord, Energieexperte der Beratungsgesellschaft A. T. Kearney, zeigte sich überrascht über den geplanten Ausstieg Vattenfalls aus dem Gasgeschäft. „Es könnte aber sein, dass dieser im Zuge der Nuon-Übernahme nötig wird“, spekulierte er. „Berliner Gasag-Kunden müssen aber wohl nicht fürchten, dass ihre Tarife deshalb angehoben werden“, schätzte Cord. kph

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