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Energie: Endesa-Übernahme durch Eon rückt näher

Berlin und Madrid wollen sich bereits binnen zwei Wochen über die Übernahme des spanischen Versorgers Endesa durch Eon einig werden. Spaniens Regierung hätte den Deal am liebsten ganz verhindert.

Berlin/Madrid - Die Regierungen suchten derzeit nach einer Einigung, berichtete die spanische Wirtschaftszeitung "El Economista". Madrid könnte demnach einer Lockerung der von der nationalen Regulierungsbehörde CNE gegen Eon verhängten Auflagen zustimmen. Deutschland werde Spanien im Gegenzug "eine Geste bei späteren Verhandlungen im Rahmen der EU anbieten", hieß es weiter. Eine Einigung könne bei einem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Spaniens Regierungschef José Luis Rodriguez Zapatero in Meersburg am Bodensee am 12. September verkündet werden.

Die EU-Kommission bestätigte, dass sie auf Wunsch der spanischen Regierung die Frist für eine Stellungnahme Madrids bis zum 13. September verlängert habe. Die Kommission hatte die von der spanischen Regulierungsbehörde CNE verhängten Auflagen für die Übernahme des nationalen Versorgers Endesa durch den deutschen Energiekonzern Eon vergangene Woche als wettbewerbswidrig verworfen. Die Kommission hatte Madrid ursprünglich bis zum 4. September Zeit gegeben, dazu Stellung zu beziehen. Danach wollte sie die endgültige Entscheidung treffen.

Die CNE hatte von Eon Ende Juli verlangt, bei einer Fusion unter anderem einen zu Endesa gehörenden Atommeiler zu verkaufen und die Kontrolle über weitere Kraftwerke an spanische Partner abzugeben. Hintergrund ist, dass eine zu große ausländische Kontrolle über den strategisch wichtigen Energiesektor verhindert werden soll. Die sozialistische Regierung in Madrid wollte deshalb bisher den Eon-Endesa-Deal am liebsten ganz verhindern. (tso/AFP)

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