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Energie: Eon kündigt Senkung der Gaspreise an

Der Energiekonzern Eon senkt die Gaspreise. Ab 1. Januar sollen die Verbraucher weniger Geld für Gas bezahlen müssen. Der derzeit niedrige Ölpreis ermöglicht diesen Schritt.

Düsseldorf/Bonn - Viele Kunden könnten bereits ab dem 1. Januar mit niedrigeren Preisen rechnen, kündigte das Unternehmen an. Als Grund nannte der Konzern insbesondere die inzwischen niedrigeren Ölpreise, an die der Gaspreis oft gekoppelt ist. Auch niedrigere Netznutzungsentgelte wirkten sich aus. Die Bundesnetzagentur will unterdessen den Wettbewerb auf dem Gasmarkt stärken. Sie untersagte ein bislang praktiziertes Netzzugangsmodell, das nicht "diskriminierungsfrei, effizient und massengeschäftstauglich" sei. Gaskunden können auch deshalb langfristig auf niedrigere Preise hoffen.

Eon kündigte an, dass Privatkunden der Regionalversorgungsunternehmen Eon Mitte, Eon edis, Eon Bayern und Eon Avacon ab dem 1. Januar niedrigere Nettopreise für ihr Erdgas berechnet würden. Die Versorger Eon Hanse, Eon Westfalen Weser und Eon Thüringer Energie würden "schnellstmöglich" folgen. Genauere Preisangaben machte der Konzern aber nicht.

Die Kopplung von Gas- und Ölpreis wird seit über 40 Jahren in Deutschland vereinbart. Sie ist allerdings nicht vorgeschrieben, sondern die jeweilige Entscheidung von Käufer und Verkäufer. Unter den Kunden von Eon Ruhrgas, dem Gasversorger des Eon-Konzerns, haben sie offenbar viele vereinbart: Eon Ruhrgas habe die Anpassungen an den Ölpreis in fast allen Verträgen mit weiterverteilenden Kunden beschleunigt, erklärte der Konzern.

Mehrwertsteuer wird weitergegeben

Beim Kasseler Unternehmen Wingas dagegen, Tochter der Wintershall AG und der russischen Gazprom, enthält nur ein Teil der Lieferverträge die Ölpreiskopplung. Wingas schließe individuelle Verträge mit unterschiedlichen Laufzeiten und unterschiedlichen Mengen ab. Eine generelle Ausssage über die Entwicklung des Gaspreises sei deshalb nicht möglich, erklärte ein Sprecher. Dass das Unternehmen "faire Preise" habe, sei an seiner guten Entwicklung zu sehen.

RWE Energy, deren Regionalgesellschaften Westfalen Weser Ems, Rhein-Ruhr und Mitgas in Ostdeutschland zusammen rund 640.000 Privatkunden versorgen, wird nach Angaben eines Sprechers die Preise stabil halten. Die Mehrwertsteuererhöhung um drei Prozent werde allerdings an die Kunden weitergegeben. Der Sprecher verwies zur Begründung auf die deutlich gestiegenen Grenzübergangspreise für Gas, also den Bezugspreis für Gas aus dem Ausland.

"Meilenstein für mehr Wettbewerb"

Die Bundesnetzagentur verfügte, dass Gasversorger künftig nur noch das so genannte Zweivertragsmodell anwenden dürfen. Dabei wird ein Vertrag für die Einspeisung des Gases sowie ein zweiter für die Entnahme beim Endverbraucher abgeschlossen. Beim untersagten Netzzugangsmodell dagegen werden für den Gastransport mit verschiedenen Netzbetreibern einzelne Verträge abgeschlossen. Die Netzagentur gab mit ihrer Entscheidung der Beschwerde des Bundesverbandes Neuer Energieanbieter und dem Anbieter Nuon statt, deren Anträge sich unmittelbar gegen die Netzbetreiber RWE Transportnetz Gas, Eon Hanse und Stadtwerke Hannover richtete. Die Netzagentur stufte die Frage nach eigenen Angaben als "Musterverfahren" ein.

Der Bundesverband Neuer Energieanbieter wertete die Entscheidung als "Meilenstein für mehr Wettbewerb insbesondere auch im Haushaltskundenmarkt". Auch Nuon-Geschäftsführer Thomas Mecke sprach von einem "guten Tag für Verbraucher". Die Kosten sänken, weil die etablierte Gaswirtschaft künftig selbst den Transport von der Einspeisung bis zum Zielort gewährleisten müsse. (tso/AFP)

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