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Energie-Konzern: EnBW auf der Suche nach neuem Vorstand

Bei der Suche nach einem neuen Vorstand für EnBW zeichnet sich ein Machtkampf ab. Derzeit heißester Kandidat ist der Eon-Manager Villis. Widerstand gibt es dagegen im EnBW-Aufsichtsrat.

Das Tauziehen um die künftige EnBW-Spitze dauert an. Aufsichtsratschef Claus Dieter Hoffmann bezeichnete Medienberichte, wonach der Eon-Manager Hans-Peter Villis neuer Vorstandsvorsitzender des drittgrößten deutschen Stromkonzerns werden soll, als "Spekulationen". Bisher gebe es "keinerlei Entscheidungen der EnBW-Gremien". Zugleich bestätigte er "mehrere Vorstellungsgespräche" in den vergangenen Tagen. "Diese dienen der Vorbereitung einer Entscheidung", sagte er. Wann mit dieser zu rechnen ist, konnte er jedoch noch nicht sagen.

Am kommenden Donnerstag (5. Juli) ist eine Sitzung des EnBW-Aufsichtsrates anberaumt. Nach Informationen der "Stuttgarter Nachrichten" soll Villis bei der Sitzung in Stuttgart offiziell vorgeschlagen werden. Hoffmann betonte hingegen: "Für eine Entscheidung fehlen noch einige Voraussetzungen." Der Zeitpunkt einer Aufsichtsratsentscheidung könne "noch nicht mit Sicherheit" genannt werden.

Den "Stuttgarter Nachrichten" zufolge haben sich Vertreter des Großaktionärs Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) am Sonntag mit Villis getroffen und danach grünes Licht für die Wahl des 49-jährigen gegeben. Villis, derzeit Finanzvorstand bei Eon Nordic in Schweden, soll bereits am Samstag bei den EnBW-Arbeitnehmern gewesen sein. Schon in der vergangenen Woche soll Villis mit dem zweiten Großaktionär, der Electricité de France (EdF), in Paris geredet haben. EdF und OEW sind beide mit jeweils 45,01 Prozent an der EnBW Energie Baden-Württemberg AG beteiligt.

Claassens Vertrag läuft noch bis April 2008

Eine EnBW-Sprecherin wollte sich nicht zur anhaltenden Diskussion um die Claassen-Nachfolge äußern. "Die Bestellung des Vorstands ist Angelegenheit des Aufsichtsrats." Der Vertrag des scheidenden EnBW-Vorstandsvorsitzenden Utz Claassen läuft bis Ende April 2008.

Claassens überraschender Rückzug soll nach Medienberichten auf Betreiben der beiden Mehrheitsaktionäre des Karlsruher Stromkonzerns zurückgehen. Der EnBW-Chef selbst hatte für seinen Entschluss "strukturelle, professionelle, persönliche und familiäre Gründe" angeführt.

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