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Energie: RWE-Innogy-Chef Vahrenholt kritisiert Genehmigungspraxis

Die RWE-Tochter will vor allem in Biomasse und Wind investieren. Doch um wirklich einen effektiven Nutzen aus erneuerbaren Energien zu gewinnen, müssen sich Genehmigungsverfahren verbessern, meint Fritz Varenholt.

Fritz Vahrenholt, Chef der RWE Innogy, hat die Genehmigungspraxis in Deutschland kritisiert. "Wir Deutschen sind Weltmeister in Genehmigungsauflagen", sagte der Energiemanager dem Tagesspiegel (Montagausgabe). "Wir brauchen zusätzliche Leitungen. Doch auch hier schleppen sich die Genehmigungsverfahren hin." In der Konsequenz habe man Anfang des Jahres "als es sagenhaften Wind gab, wegen der fehlenden Leitungen den vom deutschen Verbraucher hoch subventionierten Strom ins Ausland verschenken müssen".  Vahrenholt leitet die RWE Innogy, in der alle Aktivitäten im Bereich erneuerbare Energien des RWE-Konzerns gebündelt sind.

Für die Zukunft wäre es "ein Riesenschritt, wenn ich den Strom speichern kann. Und mit dem Elektroauto hätte ich einen entsprechenden Speicher, der den Strom auch über Nacht abnimmt", sagte Vahrenholt dem Tagesspiegel. Dazu "brauchen wir aber eine energiepolitische Gesamtstrategie in Deutschland und aus meiner Sicht auch ein Energieministerium".

Neben der Windenergie will die RWE-Tochter vor allem in Biomasse investieren und hat dazu Plantagen mit schnell wachsenden Hölzern angelegt. "Das, was wir jetzt begonnen haben, wird nach sieben Jahren rund 100 000 Tonnen Biomasse pro Jahr bringen." Aus der Biomasse will RWE Innogy "eine Art Biokoks" machen. "Wir können diese Kohle in unseren Biomassekraftwerke verbrennen, aber auch in unseren Kohlekraftwerken." Dadurch "emittieren wir zehn Prozent weniger CO2", sagte Vahrenholt dem Tagesspiegel. (tsp)

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