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Energiebranche: Die Krise erreicht Eon - trotzdem höhere Dividende

Der Jahresüberschuss fällt um 82 Prozent. Teure Zukäufe in Italien belasten den Konzern. Der Aktienkurs stürzt ab.

Düsseldorf - Nach eigenem Bekunden zeigt Deutschlands größter Energiekonzern „Stärke in der Krise“. Doch auch Eon geriet in den letzten Monaten unter Druck. Zwar stieg der Umsatz im vergangenen Jahr – vor allem wegen der Zukäufe in Spanien, Italien und Frankreich – um 26 Prozent auf 86,8 Milliarden Euro. Und auch beim Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen legte der Konzern um 7,3 Prozent auf 9,9 Milliarden zu. Doch der Überschuss sackte um 82 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Dennoch will Eon die Dividende um 9,5 Prozent auf 1,50 Euro anheben. Insgesamt werden damit 2,9 Milliarden Euro ausgeschüttet, so dass der Konzern in diesem Jahr mehr als die Hälfte des Dividendenvolumens aus der Unternehmenssubstanz finanzieren muss.

Belastet wurde das Konzernergebnis durch hohe Wertberichtigungen auf Beteiligungen vor allem in Italien sowie durch einen höheren Zinsaufwand. Das eigentliche Kerngeschäft mit Strom und Gas erweist sich dagegen als stabil. Zwar erwartet Eon infolge der Wirtschaftskrise 2009 und 2010 sinkenden Energieverbrauch. Dies könne aber zumindest teilweise durch bessere Margen in der Stromerzeugung kompensiert werden. Zudem will der Konzern bis zu 1,5 Milliarden Euro durch Effizienzsteigerungen sparen. Auch das Investitionsprogramm wird gestutzt: Bis 2011 werden 30 Milliarden Euro in neue Kraftwerke und in die Strom- und Gasinfrastruktur gesteckt, das sind sechs Milliarden weniger als bislang geplant.

Für das mit erheblichen Unsicherheiten behaftete Jahr 2009 erwartet Eon beim bereinigten Konzernergebnis einen Rückgang um gut zehn Prozent von bislang veranschlagten 12,4 Milliarden Euro auf nun 11 Milliarden Euro. Die Börse reagierte prompt und strafte die Eon-Aktie am Dienstag mit einem Minus von über vier Prozent ab. -ebs

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