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Energiekonzerne: Prosteste gegen Fusion

Zur Entscheidung über die Fusion der Energiekonzerne Gaz de France (GDF) und Suez in der französischen Nationalversammlung haben die Gewerkschaften mit einem Protesttag mobil gemacht.

Paris - Bei GDF legten laut Unternehmensführung knapp ein Fünftel der Beschäftigten die Arbeit nieder. In Paris begann am Mittag eine Großdemonstration mit mehreren tausend Menschen. Am Montagabend schalteten Mitarbeiter des Energiekonzerns EDF im Zentrum der südwestfranzösischen Stadt Toulouse aus Protest den Strom ab. Die Gewerkschaften forderten den Verzicht auf die Fusion, durch den sich der Staat mehrheitlich aus dem Gasversorger GDF zurückzieht und die laut Gewerkschaften 20.000 Arbeitsplätze kosten werde.

Die Fusion war im Februar von der Regierung in Paris eingefädelt worden, um Suez vor der Übernahme durch den italienischen Enel-Konzern zu bewahren. Der Staat muss dazu sein vor zwei Jahren gegebenes Versprechen brechen, mindestens 70 Prozent an GDF zu behalten. Durch die Fusion würde der Staatsanteil auf 34 Prozent sinken.

Gesetzesänderung notwendig

Um dies zu ermöglichen, ist eine Gesetzesänderung notwendig, gegen die von der Opposition mehr als 137.000 Änderungsanträge eingebracht wurde. Die Annahme in der Nationalversammlung gilt inzwischen aber als sicher, nachdem in der Regierungspartei UMP anfängliche Widerstände ausgeräumt wurden. Danach muss noch der Senat dem Projekt zustimmen. Die Beratungen dort beginnen am Dienstag kommender Woche. Die umstrittenen Artikel zur Fusion sind Teil des Gesetzes zur Öffnung der Energiemärkte ab dem 1. Juli 2007.

Wirtschaftsminister Thierry Breton zeigte sich zuversichtlich, dass auch die EU-Kommission das Vorhaben genehmigen werde. "Die Informationen, über die ich verfüge, zeigen, dass es gut läuft", sagte er im Radiosender Europe 1. Brüssel will seine Entscheidung bis zum 17. November verkünden. Breton ließ die Frage offen, ob die belgische Regierung eine "Goldene Aktie" bei dem neuen Unternehmen erhalten werde.

Verhandlungen können noch diese Woche gelingen

Nach Angaben aus belgischen Regierungskreisen könnten die Verhandlungen über die Fusion noch in dieser Woche abgeschlossen werden. Dabei geht es um Garantien für den belgischen Energieversorger Electrabel, den Suez im vergangenen Jahr übernommen hatte. GDF hält 25 Prozent am zweitgrößten belgischen Stromanbieter SPE, weshalb der Zusammenschluss Wettbewerbsprobleme bereitet. (tso/AFP)

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