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Energiekosten: Verbraucher ahnen Schlimmes

Angesichts der hohen Inflation und der teuren Energie geraten die deutschen Verbraucher in immer schlechtere Stimmung.

Der Konsumklima-Index liegt im Juli nach Angaben des Marktforschungsinstituts GfK vom Dienstag nur noch bei 3,9 Punkten. Im Juni lag der Wert bei 4,7 Punkten. Mit dem zweiten Rückgang in Folge ist nun der niedrigste Stand seit Dezember 2005 erreicht. Damit schwindet die Hoffnung, dass der private Konsum im zweiten Halbjahr zur Stütze des Wachstums werden kann, wie es viele Ökonomen bislang annehmen. Die GfK fragt für den Index allmonatlich 2000 Bürger nach ihrer Stimmung.

Die Preisentwicklung sei das beherrschende Thema bei den Bürgern, teilte das Nürnberger Institut mit. Die Anschaffungsneigung rutschte im Juni mit minus 23,7 Punkten auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren. „Die wiederkehrenden Meldungen über neue Rekordwerte bei Benzin und Diesel verstärken die Furcht der Konsumenten vor dem Verlust ihrer Kaufkraft“, teilte die GfK mit.

Auch für die Gesamtwirtschaft werden die Zeiten schlechter. Zwar sei in diesem Jahr noch mit einem Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,4 Prozent zu rechnen, prognostizierte das Münchner Ifo-Institut. Im kommenden Jahr werde es aber nur noch bei einem Prozent liegen. Damit wäre Deutschland nach Annahme der Forscher das Schlusslicht in der Europäischen Union.

Bislang galt die Republik als Antreiber auf dem Kontinent. Im ersten Quartal hatte das Wachstum noch bei 1,5 Prozent gelegen, so hoch wie seit Jahren nicht. Zwischen April und Ende Juni könnte das Bruttoinlandsprodukt aber schrumpfen, sagte Wirtschafts-Staatssekretär Walther Otremba in Berlin. „Eine Null wäre schon ein gutes Ergebnis“, ein Minus könne er nicht ausschließen. Zwar trage der starke Euro dazu bei, die Folgen der Öl-Verteuerung abzufedern, aber die Nachteile überwögen. Viele Experten erwarten für den Rest des Jahres aber positive Wachstumsraten und insgesamt ein ähnliches Konjunkturmuster.

Laut Ifo wird sich durch den anstehenden Abschwung der Abbau der Arbeitslosigkeit verlangsamen. Der Jahresdurchschnitt werde bei 3,1 Millionen liegen, erwarten die Ökonomen – nach 3,3 Millionen in diesem Jahr. brö

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