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Energiemarkt: Stromkonzerne kündigen neue Preispolitik an

RWE-Chef und Minister Glos sprechen sich für mehr Transparenz aus. Mit neuen Preismodellen soll das Vertrauen der Kunden zurückgewonnen werden.

Berlin - Die unter dem Verdacht von Absprachen stehenden großen Stromkonzerne wollen mit neuen Preismodellen das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen. Nach einem Spitzentreffen mit Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) kündigten Marktführer Eon, RWE, EnBW und Vattenfall am Mittwoch an, den Verbrauchern Preiskonzepte anbieten zu wollen, um die Preise über einen längeren Zeitraum stabil zu halten. „Wir sind an Transparenz bei der Preisbildung interessiert“, sagte RWE-Chef Jürgen Großmann in Berlin. Die Konzerne hätten eine Bringschuld gegenüber den Verbrauchern. Durch Offenheit könnten die Schuldzuweisungen beendet werden.

Das Bundeskartellamt verdächtigt die Konzerne, die Strompreise durch Absprachen in die Höhe zu treiben. Zu Überlegungen der Behörde, die „großen Vier“ zum Verkauf von Beteiligungen an Stadtwerken zu zwingen, wollte sich Glos nicht äußern. Er forderte von den Konzernen übersichtliche Stromrechnungen und wünschte sich, dass die einzelnen Preisbestandteile ausgewiesen werden. „Das Ziel ist eine sichere, preiswerte und möglichst CO2-freie Energieversorgung“, sagte Glos. Dazu müssten neue Kraftwerke gebaut und die Leitungsnetze erweitert werden.

Die Betreiber kommunaler Stadtwerke kündigten an, in den nächsten vier Jahren sechs Milliarden Euro in eine umweltfreundliche, dezentrale Energieversorgung zu investieren. Die Stadtwerke seien Vorreiter bei der Kraft-Wärme- Koppelung, sagte der Präsident des Verbands Kommunaler Unternehmen, Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil. Die Androhung des Kartellamts, notfalls in die Beteiligungsstrukturen einzugreifen, wies er zurück. Die Kommunen könnten selbst entscheiden, welcher Partner geeignet sei oder nicht. dpa

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