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Energiepreise: Benzin wird wieder teuer

Die Autofahrer in Deutschland müssen nach einer längeren Phase mit fallenden oder stabilen Benzinpreisen seit einigen Wochen wieder deutlich tiefer in die Tasche greifen.

Der Preis für einen Liter Superbenzin ist inzwischen im bundesweiten Durchschnitt auf 1,36 Euro gestiegen, Diesel kostet an Markentankstellen knapp 1,16 Euro je Liter, teilten Sprecher der Mineralölwirtschaft mit. Das sind die höchsten Preise in diesem Jahr und sie entsprechen schon fast wieder den Preisspitzen des vergangenen Sommers. Im Juli 2006 kostete Super im Monatsdurchschnitt 1,38 Euro, für Diesel mussten die Autofahrer schon im Juli und August des vergangenen Jahres 1,16 Euro je Liter bezahlen.

Hintergrund sind sowohl steigende Rohölpreise als auch zusätzliche Preissteigerungen darüber hinaus am europäischen Großmarkt für Benzin in Rotterdam. US-Benzinhändler decken sich am europäischen Markt für die bevorstehende US-Reisesaison ein und treiben damit die Preise in die Höhe. "Dieses Phänomen beobachten wir bereits seit dem Jahr 2000", sagte Rainer Wiek vom Hamburger Energie-Informationsdienst EID. So steigen die Benzinpreise stärker als die Rohölpreise. Wegen der hohen Ölnachfrage der europäischen Raffinerien, die teilweise den US-Markt mitversorgen müssen, ist die europäische Ölsorte Brent mit einem Preis von rund 68 Dollar je Barrel (159 Liter) teurer als die US-Sorte WTI, die gegenwärtig rund 63 Dollar je Barrel kostet. Meistens ist dagegen WTI teurer als Brent.

In Deutschland ist der Verkauf der wichtigsten Mineralölprodukte in den ersten drei Monaten dieses Jahres drastisch um fast 14 Prozent auf 17,7 Millionen Tonnen gefallen. Hauptursache ist ein starker Absatzeinbruch beim Heizöl um mehr als 38 Prozent auf 4,5 Millionen Tonnen, weil sich die meisten Verbraucher vor der Erhöhung der Mehrwertsteuer zum Jahresbeginn zu günstigen Preisen mit Heizöl eingedeckt haben. Auch der Benzinverkauf ging in den ersten drei Monaten um 4,7 Prozent auf 5,0 Millionen Tonnen zurück. Dagegen erhöhte sich der Absatz von Dieselkraftstoff um 1,5 Prozent auf 6,6 Millionen Tonnen. (tso/dpa)

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