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Energiepreise: Nachfrage nach neuen Heizanlagen steigt

88 Prozent aller Heizungen sind älter als zehn Jahre. Dabei begünstigen Förderprogramme die Modernisierung.

Berlin - Die hohen Energiepreise und staatliche Förderprogramme bewegen immer mehr Hausbesitzer, moderne Heizsysteme zu installieren. Das teilte der Bundesindustrieverband Deutschland-Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) am Dienstag in Berlin mit. Der Verband vertritt nach eigenen Angaben 90 Prozent der Hersteller von Heizungsanlagen in Deutschland, 82 Unternehmen mit 57 000 Beschäftigten, die für 2008 mit einem Umsatz von 11,2 Milliarden Euro rechnen.

„Nach einem extrem schwachen Jahr 2007 zieht die Nachfrage nach effizienter Heiztechnik kräftig an“, sagte BDH-Präsident Klaus Jesse am Rande der 2. Deutschen Wärmekonferenz. Besonders stark sei der Anstieg bei Heizsystemen, die nicht nur Heizöl oder Erdgas effizient nutzen, sondern auch erneuerbare Energien. Ihr Marktanteil habe sich seit 2005 von 20 auf 40 Prozent verdoppelt, sagte Jesse.

Er bezeichnete neben den im laufenden Jahr extrem gestiegenen Kosten für Heizöl und Erdgas auch die nun gesetzlich festgeschriebenen Förderbedingungen für effiziente Heizsysteme und solarthermische Anlagen als überzeugende Anreize für entsprechende Modernisierungen. Besonders nachgefragt seien Solarsysteme. Der Verband rechnet damit, dass der Absatz dieser Anlagen, die aus Sonnenlicht Wärme produzieren, im laufenden Jahr sogar um 85 Prozent gegenüber 2007 steigen könnte.

Die Heizungsindustrie profitiert stark von der Ausweitung eines Marktanreizprogramms, mit dem der Bund die Installation von Heizungsanlagen in diesem Jahr mit 350 Millionen Euro und von 2009 an mit 500 Millionen Euro fördert. Seit Anfang September können Hausbesitzer etwa beim Bundesamt für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle (Bafa) einen Zuschuss zum Kauf einer Mini-Anlage zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) beantragen. Die KfW-Förderbank gewährt zinsgünstige Kredite.

Die Experten des BDH rechnen vor, dass man allein durch den Einbau eines neuen Öl- oder Gas-Brennwertkessels die Energiekosten um 25 bis 30 Prozent drücken kann. Wer zudem eine Solaranlage, etwa zur Wassererhitzung oder Heizungsunterstützung daran koppelt, könne weitere sechs bis 20 Prozent der Energiekosten einsparen. kph

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