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Im vom ostdeutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz betreuten Stromnetz sind nach Angaben des Unternehmens 21 400 Megawatt erneuerbarer Energien, also Windräder oder Solaranlagen, Biogasanlagen oder Wasserkraftwerke installiert. Der Anteil erneuerbar erzeugten Stroms im Netz von 50Hertz beträgt demnach bereits heute 35 Prozent - das ist das Ziel der Bundesregierung für das Jahr 2020.

© dpa

Energiewende: Umlage für Ökostrom steigt weiter

Weil der Strompreis an der Börse unter dem kalkulierten Wert liegt, kosten erneuerbare Energien mehr.

Die Strompreise dürften wegen höherer Kosten für die sogenannte EEG-Umlage auch im kommenden Jahr wieder steigen. Aus der Umlage werden auch erneuerbare Energien gefördert. Das erwartet der Chef des ostdeutschen Übertragsungsnetzbetreibers 50Hertz, Boris Schucht. Bei der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch wies er darauf hin, dass der Strompreis an der Börse in Leipzig in den ersten zwei Monaten konstant unter dem für die Umlage 2013 kalkulierten Preis von 51 Euro pro Megawattstunde gelegen habe. Für die EEG-Umlage muss der Abstand zwischen dem Börsenpreis und dem garantierten Einspeisepreis für die Betreiber von Windrädern oder Solaranlagen aufgebracht werden. Je niedriger der Börsenpreis, desto höher fällt die EEG-Umlage aus.

Da in diesem Jahr zudem viele neue Kohle- und Gaskraftwerke ans Netz gehen sollen, ergebe sich ein noch größeres Überangebot an Strom. Dass der Preis steigt, sei kaum zu erwarten, sagt Schucht. Der Finanzvorstand von 50Hertz, Udo Giegerich, rechnet mit einem durchschnittlichen Börsenpreis von etwa 40 Euro pro Megawattstunde. Daraus ergäbe sich, wenn alles so bleibt, ein Defizit auf dem EEG-Konto von rund 2,5 Milliarden Euro. Die EEG-Umlage, derzeit 5,3 Cent pro Kilowattstunde Strom, würde dann wohl auf sechs Cent steigen.

Schucht warnte davon, die sogenannte Liquiditätsreserve in der Umlage aufzulösen, „weil das Problem damit nur um ein Jahr verschoben würde“. Außerdem hält er wenig davon, in einmal abgeschlossene Verträge einzugreifen, also rückwirkend Einspeisevergütungen zu senken, wie die Minister Peter Altmaier (CDU) und Philipp Rösler (FDP) planen. 50Hertz werde in den kommenden Jahren viel Geld in den Ausbau der Stromnetze investieren. Um dafür die Mittel aufbringen zu können, sei es wichtig, dass Deutschland ein verlässliches Land für Investitionen sei.

Die Bilanz von 50Hertz weist für 2012 nach Steuern einen Gewinn von 111 Millionen Euro aus. Der hohe Wert sei aber einem regulatorischen Sondereffekt zu verdanken, hieß es.

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